Ergebnisse der Klimakonfernez: Eine Bilanz von David Goeßmann: Einigung auf der COP27: Hoffnungsschimmer oder klimapolitisches Versagen?

Einigung auf der COP27: Hoffnungsschimmer oder klimapolitisches Versagen?

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US-Präsident Joe Biden auf der COP27
US-Präsident Joe Biden auf der COP27
Lizenz: 
Public Domain
Quelle: 
Office of the President of the United States

Am 20. November kam es nach zweiwöchigen Verhandlungen auf der 27. UN-Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh, Ägypten zu einer Einigung der fast 200 vertretenen Nationen: Der heiß umstrittene Klimafond, in den die Industrieländer des Globalen Nordens einzahlen sollen, um "loss and damage", also die von ihnen verursachten Klimaschäden in den vulnerablen Ländern des Globalen Südens zu finanzieren, wurde letzendlich im Ergebnispapier festgelegt. Wer wie viel einzahlt und erhält ist allerdings noch offen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock spricht von einem "Durchbruch für Klimagerechtigkeit" und einem "neuen Kapitel in der Klimapolitik". Aber wie gerecht und wirksam ist dieser Klimafond tatsächlich?
Außerdem: Zwar konnte das 1,5°-Ziel des Pariserabkommen von 2015 bestätigt werden und auch Rückschritte hinter die Beschlüsse der letzten COP in Glasgow vehindert werden, Fortschritte und dringend notwendige Maßnahmen für eine drastische Emissionsreduzierung gab es jedoch nicht, auch ein Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern hat es nicht ins Abschlusspapier geschafft. Stadessen ist die Rede vom Herunterfahren der Kohleenergie und der Beendigung "ineffizienter" fossiler Energiesubventionen.
Für einen 2°, geschweigedenn den 1,5°-Pfad und damit die Verhinderung eines zerstörerischen Klimakollapses reicht das lange nicht aus. Ist die Klimakonferenz also mal wieder krachend gescheitert?
David Goeßmann, Journalist, freier Autor und Medienkritiker mit Schwerpunkt auf Klima- und globale Gerechtigkeit, Protestbewegungen und Klimapolitik, zieht im Interview mit Radio Dreyeckland Bilanz.