Die Bleiwesten des Ralf Klausmann auf den Mieterinnen und der Zukunft der Freiburger Stadtbau: Teuer! Klimasau und Orwell-Speak

Kommentare & Glossen bei Radio Dreyeckland (alle zeigen)

Die Bleiwesten des Ralf Klausmann auf den Mieterinnen und der Zukunft der Freiburger Stadtbau: Teuer! Klimasau und Orwell-Speak

3ÄHren_5543.JPG

Abrissbedrohte Blockreihe i.d. Drei-Ährenstr. mit hióchwertigen  Baumbestand
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Foto: KMM2022/RDL

Am 31.12.2022 endet die Geschäftsführerperiode des Ralf Klausmann. Er wird weich fallen. Seine Epigonen, die gewohnt sind Tatsachen zu ignorieren, bejubeln ihn wie Dr.Gröger von den Freien Wählern.

Dabei ist die Klausmann Periode vor allem dadurch gekennzeichnet, das sie erst im Verbund mit kommerziellen Bauunternehmen dann im Anschärfen der aus den Gemeinützigkeitsbedingungen gefallenen Genossenschaften (Bauverein, Familienheim, Heimbau usw.) eine Verteuerungspolitik mit Vernichtung preisgünstigen Wohnraums forciert wurde! Sie hat Freiburg – einst die Stadt des Erbbaurechtes mit hohen Sozialwohnungsbestandes - zu einem Mekka der Teuer-Mieten in Deutschland gebracht.

  • Nicht instandgesetzte Sozialwohnungen wurden billigst an Immobiliengeier wie Vonovia abverkauft..

  • Sozialbindungen trotz eines Landesprogramm zur Verlängerung wurden auslaufen gelassen. Neusprech danach „freifinanzierte Wohnungen“

  • Die Eigentumsquote – aus Mieteinnahmen vorfinanziert – zum Abverkauf nicht nur in der Gartenstadt präpariert, sondern vor allem im Neubau auf mindestens 50% erhöht. Vorgeblich um Sozialwohnungen neu zubauen . Von RDL nachgewiesen, aber nur ein finanzielles Nullsummenspiel, das den Mangelbestand von sozialgebundenen Wohnungen kräftig ansteigen ließ!

  • Preisgünstige Altbauwohnungsbestände wurden an die Durchschnitts(!)mieten des Mietspiegels herangeführt. Eine Mieterhöhungswelle folgte in drei Jahresyklen der nächsten. Alle Kinkerlitzchen des FDP gesteuerten Mietrechtes – sogenannte Modernisierungsgewinne – wurden voll ausgereizt. Manchmal überreizt

  • Städtbauförderungsprogramme wurde Im sogenannten Freiburger Modell genutzt um 15 % dauerhaft über den Vergleichsmieten des Mietspiegels bei nur 10-15 Jähriger Bindung durch zu setzen (Haslach,Weingarten,Knopfhäusle,Breisacher Hof z.B.)

Alles im Verbund mit seinem Förderer dem EX-OB Dieter Salomon und dessen grünschwarzer Handlungsmehrheit im Gemeinde- wie Aufsichtsrat versteht sich.

Doch nun ist Martin Horn Oberbürgermeister!, Der hat doch gar anfangs sein Wahlversprechen nach Mietenstopp bei der FSB für 2 Jahre umgesetzt.

Alles gut also?

Wohl kaum!

In seiner 9. Gemeinderatssitzung des Jahres 2022 hat nach unzähligen geheimen Klausursitzungen in den letzten Jahren mit nur 21:17 der Gemeinderat ein Bau-und Finanzierungskonzept der FSB 2030 verabschiedet. Der OB reklamierte gar einen Quantensprung im Klimaschutz:

Zwar scheiterte die CDU mit ihrem Antrag, die Eigentumsquote am Neubau Von 25 % auf 40 % hochzusetzen trotz des Support ihres ideologisch blau wetteifernden Tross von AfD, FW und FDP.

Allerdings ist das Programm voller Bleisäcke der Periode Ralf Klausmann.

Eine Woche nach der Bekräftigung der 75% Quote für Mietwohnungen soll der Bauauschuss am Donnerstag, 27.10.22 und dann der Aufsichtsrat der FSB am 21.11.2022 folgende Projekte beschliessen.

  • Nach dem Abriß des schon entmieteten Uffhauserkarree sollen 54 Wohnungen in drei Blöcken an der Drei-Ähren-Str2-18 dran glauben. Mit den ersetzenden rund 100 Neubau-Wohnungen soll der Neubau 50% Eigentumswohnungen enthalten. Ein Verlust von 4 Mietwohnungen also auch mindestens netto. Wohnen am Park – hier teurer und gentrifizierbar.

  • Der Energiestandard EH 55 ist zudem auch noch deutlich schlechter als der seit 2022 einzig förderwürdige Standard EH40 der KFW – Kein Wunder das die FSB wie Klausmann notorisch keine zinsgünstigen KfW Kredite haben will! Dies erhöht natürlich die künftige Kaltmiete und dauerhaft die Nebenkosten bei steigenden Energiepreisen.

  • Abriss Mooswald: nach dem Elefantenweg soll nun im benachbarten Drachenweg 2-50 und Aufdinger Weg im Mooswald. Die von der Caritas als Altenwohnungsensemble von 169 1-2 Zi-Wohnungen genutzte Siedlung inklusive Quartierstreff soll ebenfalls mit einer 50%-Eigentumsquote bei 240-260 Neubau-Wohnungen in die Mehrfachbeauftragung in die konkrete Planung gehen. Eine Vorgabe für den Auslobungstext zum Energiestandard ist nicht vorgesehen. Sicher ist aber ein Nettoverlust von mindestens 39 eher 49 Mietwohnungen.

  • Im Zuge von Städtebaulichen Verträgen mit denen sich kommerzielle Investoren von ihrer Minimalverpflichtung an sozialgebundenen Wohnung loskaufen, erhält die FSB über die Stadt kostenfrei Grundstücke. Die müssen für öffentlich geförderte Mietwohnungen in Ebnet und Industriegebiet Nord. Hier sollen 25-30 im Hornbühl-Ost für Familien gebaut werden und 76 Wohnungen höchstverdichtet in drei Gebäuden an der Ingeborg-Krummer-Schroth-Str. im ehemaligen Industriegebiet Nord. Auch hier wird der veraltete Energiestandard EH 55 zu Grunde gelegt.

  • In Weingarten-West wird in der Bugginger Str. und im Hügelheimer Weg je 40 Eigentumswohnungen mit je 2800 qm Wfl. - auschließlich als Eigentumswohnungen gebaut: im EH-Standard 55!.

Halten wir fest: auch zum Abschluß seiner Funktionszeit belastet der Freiburger Teuer-Macher Ralf Klausmann die FSB mit seinen Bleigewichten!

1. Statt 75 % Mietwohnungen nach Abzug der Nettoverlusten in Drei-Ähren-Str und Drachen/Aufdinger Weg wächst die Eigentumsquote auf über 50%! Nachweislich ohne jeden positiv Effekt auf die FSB Liquidität (Nullsummenspiel) Ohne Sickereffekt, d.h. angebliches Freimachen bezahlbarer Mietwohnungen und völlig am Bedarf an preisgünstigen Wohn-Bedarf vorbei ! 2022 bis 2026!! Völlig aus der Zeit bei der Grund und Bodennutzung. Um so mehr da die neue Einstiegsmiete bei Neubaumieten über den Mieten der zum Abriß bestimmten 60 Jahre alten Häusern liegt!

2. Das Festhalten am veralteten EH55 führt zu höheren KALTMIETEN. Die FSB ist auf steigende Zinsen am Kapitalmarkt statt verbilligter KfW-Kredite angewiesen!

3. Die Mieterinnen, die fast alle an gasbefeuerte Fernwärme angeschlossen werden sollen, werden dauerhaft in der zweiten Miete durch hohe Energiekosten höher belastet! Gesellschaftlich ist ein Neubau in diesem Standard ein Anschlag auf die nötigen Ziele in der Klimapolitik und verstärkt die Klimakatastrophe.

Michael Menzel

newspeak der Ära Klausmann:
Mietanpassungen - Mieterhöhung
Grundstücks"entwicklung" 1 - Abriß und teurer Neubau/ Verkauf 50% mindestens als Eigentumswohnung
Grundstücks"entwicklung" 2 - statt Grünflächen-Freiraum Eigentumswohnung Nachverdichtung
"soziale Durchmischung" von Quartieren - Eigentumswohnungsneubau
Freiburger Modell   -Ausnutzung öffentlicher Fördermittel um dauerhaft  nach zwei Drittel der sozialen Bindungszeit der Wohnungen dauerhaft 15 % über der Kosten- bzw. Mietspiegelmiete  zu liegen