Deutsche Firmen lieferten Materialien für syrisches Giftgas

Deutsche Firmen lieferten Materialien für syrisches Giftgas

 

Die Organisation für das Verbot von Chemischen Waffen, OPCW hat eine Liste der Staaten zusammengestellt, aus denen Materialien zur Herstellung von Chemiewaffen nach Syrien geliefert wurden. Die syrische Regierung war zur Zusammenarbeit mit der UN-Organisation gezwungen. Demnach waren auch deutsche Firmen an der Zulieferung beteiligt. Wie diese Beteiligung aussah und welche Firmen beteiligt waren, lässt sich dem Bericht nicht entnehmen. Die Namen der Firmen werden von der OPCW und von der deutschen Bundesregierung geheimgehalten. Auf eine Anfrage der Partei Die Linke antwortete die Bundesregierung explizit:

 

"Bereits ein Bekanntwerden der Namen im Zusammenhang mit der Diskussion um die syrische Chemiewaffenproduktion kann für die betroffenen Unternehmen schwerwiegende Folgen haben, die bis zur Existenzbedrohung führen können"

 

Auch andere Länder werden genannt. Darunter Frankreich, Russland, der Libanon, Indien und China.

 

Deutschland hat eine unselige Tradition in der Anwendung und Lieferung von Giftgas. Zuletzt setzte der irakische Diktator Saddam Husein auf deutsche Giftgastechnik. Giftgas wurde in großen Mengen gegen iranische Soldaten und die eigene kurdische Zivilbevölkerung eingesetzt. Beim größten Giftgaseinsatz starben in der kurdischen Stadt Halabja 1988 etwa 5000 Menschen. Saddams Gas stammte aus einer Fabrik bei Samarra, deren Maschinen von deutschen Firmen geliefert, aufgebaut und gewartet wurden. Die deutschen Manager redeten sich damit heraus, dass sie geglaubt hätten, in der Fabrik werde ein Mittel gegen Kopfschmerzen hergestellt. Bestraft wurde niemand.