1. Mai in der Türkei: Demonstrierende lehnen Verfassungsänderung ab

Demonstrierende lehnen Verfassungsänderung ab

Der 1. Mai in der Türkei fand zwei Wochen nach dem knappen Ausgang des umstrittenen Verfassungsreferendums statt, der die Macht des türkischen Präsidenten Erdogan im Vergleich zum Parlament gestärkt hat.

In Istanbul demonstrierten Tausende in der Nähe des Atatürk-Flughafens bei einer erlaubten 1. Mai-Kundgebung. In Ankara demonstrierten 6.000 Menschen hinter Transparenten mit der Aufschrift "Nein" beziehungsweise "Nein heisst Nein".

In Istanbul wollten rund 200 Menschen aus verschiedenen linken Gruppen trotz des Demonstrationsverbots auf den Taksim-Platz demonstrieren. Auf ihren Transparenten stand unter anderem "Es lebe der 1. Mai, Nein zum Diktator!".

Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas ein, um die Demonstrierenden zu vertreiben. Sie erklärte, sie habe rund 170 Menschen festgenommen, darunter rund 140 wegen "unerlaubter Demonstrationen".

Der Taksim-Platz ist ein historischer Ort für Demonstrationen am Arbeitskampftag. Seit den Protesten von 2013 gegen die Regierung sind Demonstrationen an diesem Platz verboten.

(mc)