Aktivist und Journalist Peter Donatus im Interview: "Das Konzept Klimagerechtigkeit ist ein Konzept aus dem Globalen Süden"

"Das Konzept Klimagerechtigkeit ist ein Konzept aus dem Globalen Süden"

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Ölproduktion im Nigerdelta
Ölproduktion im Nigerdelta
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Lützerath, das Dorf am Rande der größten CO2 Quelle Europas, dem Tagebau Garzweiler 2, soll zerstört und abgebaggert werden, aktuell besetzt von hunderten Klimaktivst*innen. Was hat diese Umweltzesrtörung mit Ökoziden im Globalen Süden, wie beispielsweise der Verseuchung des Nigerdeltas durch den Ölgiganten Shell, gemein? Darüber hat Radio Dreyeckland mit dem Umweltaktivisten und freien Journalisten Peter Donatius gesprochen. Und über die Umweltverbrechen und Macht westlicher Konzerne, durch die Klimakrise verstärkte koloniale Kontinuität und die Dekolonialiserung der Klimaschutzbewegung. Der Konzern Shell hat in Peters Heimat Nigeria die Lebensgrundlage in ganzen Regionen vernichtet, 1989 organiserte er einen Generalstreik, wurde inhaftiert und gefoltert – und floh schließlich nach Deutschland, wo er eine Kampagne gegen Shell startete und die Opposition und Umweltaktivisten in seiner Heimat weiter unterstützt. Seit 1990er Jahren berichtete er außerdem als Journalist regelmäßig über Umweltverbrechen und Korruption in Nigeria.