CDU-Sachsen-Anhalt beantwortet Hakenkreuzfrage der Grünen

CDU-Sachsen-Anhalt beantwortet Hakenkreuzfrage der Grünen

Auf die Frage der Grünen wie viele Hakenkreuze in der CDU Platz haben, haben der Ministerpräsident Reiner Haseloff und seine Fraktion nun geantwortet: Mit drei eintätowierten Hakenkreuzen darf man im CDU-Kreisvorstand Anhalt-Bitterfeld bleiben. Ein Problem sind die Hakenkreuze nur wenn der grüne Koalitionspartner sie der CDU vorhält. Deshalb ist man bei der CDU nun stunke sauer auf die Grünen und auch auf die SPD, die sich ebenfalls daran gestoßen hat.

 

Unterstützung gab es aus der Bundesgeschäftsstelle der Christdemokraten. In einer E-Mail aus dem Konrad-Adenauer-Haus an alle Landesverbände standen neben allgemeinen Floskeln mehrere Sätze, hinter denen sich die örtliche CDU verschanzen kann. Zum Beispiel hieß es:

"Wir sind davon überzeugt, dass die Demokratie dort ihre Vitalität und Stärke beweist, wo es ihr gelingt, Menschen auf Grundlage demokratischer Werte einzubinden".

 

Damit wird aus der Peinlichkeit, einen ehemaligen NPD-Mann als Funktionär zu haben, eine demokratische Heldentat. Wesentliche Stücke in der Verteidigung der CDU sind nun die Worte „Jugendsünde“ und „glaubhafte Distanzierung“. Die zum Symbol der Schwarzen Sonne geformten Hakenkreuze entstammen lediglich der keltischen Mythologie.

 

Es geht um das CDU-Mitglied Robert Möritz. Die angebliche „Jugendsünde“ ist ein Auftritt als Ordner auf einer Demonstration der NPD im Jahr 2011. Dabei trug er ein T-Shirt der rechtsradikalen Band Endstufe. Der Name spielt unverhohlen auf den Nazi-Begriff „Endlösung“ an. Das wird ziemlich klar, wenn man den Namen einer befreundeten Band hinzunimmt: „Die Endlöser“. Im Zusammenhang mit seinem Auftritt bei der NPD-Demo hat Möritz in den letzten Tagen zweimal gelogen. Zunächst behauptete er, er sei dienstlich für eine Sicherheitsfirma dabei gewesen. Das hat sich mittlerweile als unhaltbar herausgestellt. Außerdem hat Möritz behauptet, damals 19 Jahre jung gewesen zu sein. Nun hat sich herausgestellt, dass er 21 Jahre alt war. Dass jemand, der so tief im rechten Sumpf steckte, sich unwissentlich ein Symbol der Neonazi-Szene auf den Arm tätowieren ließ, mag glauben wer will. Die CDU will jedenfalls.

 

Vorgehalten wurde Möritz auch seine Mitgliedschaft in dem obskuren Verein Uniter. Uniter gilt der TAZ als der legale Teil des Hannibal-Netzwerkes. In diesem bereiteten sich Mitglieder und ehemalige Mitglieder von Polizei und Militär auf gewaltsame Aktionen vor. Das alles angeblich nur als Planspiel, ein Planspiel allerdings mit konkreten Waffen, viel gehorteter Munition, Schießübungen, Leichensäcken und Feindeslisten.

Aber auch das ist ja Schnee von gestern, schließlich ist Robert Möritz am vergangenen Sonntag aus dem Verein Uniter ausgetreten.