Pforzheim: Bundesweit erste interaktive Erinnerungstafel für NS-GegnerInnen wird am 8. Mai vorgestellt

Bundesweit erste interaktive Erinnerungstafel für NS-GegnerInnen wird am 8. Mai vorgestellt

In Pforzheim wird am Mittwoch, den 8. Mai eine Stele mit einer interaktiven Erinnerungstafel vorgestellt (16 Uhr, Bahnhofstr., vor dem früheren Bezirksamt). Die Tafel soll an all die Menschen in der Region erinnern, die sich den Nazis vor und während der NS-Zeit widersetzt haben.

Die Stadt Pforzheim hatte bereits 1970 beschlossen, alle WiderständlerInnen in der Region zu dokumentieren. Schliesslich führten erst im vergangenen Jahr Privatpersonen auf Eigeninitiative diese Recherche durch. Sie durchsuchten unter anderem Akten der damaligen Behörden und Archive wie das der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und identifizierten mehr als 800 Menschen, die sich in der einen oder anderen Weise widersetzt haben. Die Stadt Pforzheim schloss sich dieser Initiative an.

Die interaktive Erinnerungstafel gibt Zugang zu einer Online-Datenbank mit den WiderständlerInnen, die man nach Kriterien wie etwa Parteimitgliedschaft, Religion oder Geschlecht durchsuchen kann.

Über diese bundesweit einmalige interaktive Erinnerungstafel hat Matthieu vorab Brigitte und Gerhard Brändle interviewt. Sie haben lange in Pforzheim gelebt und haben massgeblich an dieser Dokumentationsarbeit mitgewirkt. Im Interview geht es unter anderem darum, warum es besonders schwierig war, widerständige Frauen zu identifizieren, von welchen, oder warum bereits Tanzen zeitweise als Widerstandsakt im weiteren Sinne bewertet werden kann.

Brigitte und Gerhard Brändle erklären zunächst, worin die interaktive Erinnerungstafel besteht und wie sie entstand.