Türkei: Auftakt des Prozesses gegen 17 Journalistinnen der Zeitung "Cumhuriyet"

Auftakt des Prozesses gegen 17 Journalistinnen der Zeitung "Cumhuriyet"

In Istanbul beginnt heute der Prozess gegen 17 Journalisten der Zeitung "Cumhuriyet", eines der letzten grossen kritischen Medien in der Türkei. Zu den Angeklagten zählen der ehemalige und der aktuelle Chefredakteur. Die meisten Angeklagten sind bereits seit neuen Monaten hinter Gittern, andere wie der ehemalige Chefredakteur Can Dündar sind ausser Landes geflohen. Den Journalisten droht bis zu 43 Jahre Haft. Wie inzwischen üblich in der Türkei wird ihnen vorgeworfen, sie würden terroristische Organisationen unterstützen, darunter die kurdische Arbeiterpartei PKK, die linksradikale Organisation DHK-PC oder die Gülen-Bewegung, die für den Putschversuch verantwortlich gemacht wird.

Die Organisation für Pressefreiheit "Reporter ohne Grenzen" spricht von einem politischen Gerichtsprozess. Der britische öffentlich-rechtliche Sender BBC erinnert daran, dass die türkische Regierung seit dem Putschversuch vor einem Jahr rund 150 Medien zur Schliessung gezwungen hat. Ausserdem sei die Türkei inzwischen das Land mit den meisten inhaftierten Journalistinnen weltweit, mit rund 150 gefangenen Journalistinnen.

(mc)