Vergiftete Worte : Antiziganismus in Kunst, Kultur und Medien

Antiziganismus in Kunst, Kultur und Medien

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Illustration von Georges Bizets Oper Carmen, veröffentlicht im  "Journal Amusant 1875“. Die Zeichnung zeigt Carmen, wie sie rauchend mit tiefem Dékolleté, bunden Kleidern und breitbeinig auf einem Stuhl sich räkelt und anzüglich grinst
Illustration von Georges Bizets Oper Carmen, veröffentlicht im "Journal Amusant 1875“. Das Bild liegt in der Bibliothèque nationale de France.
Lizenz: 
Public Domain
Quelle: 
Wikimedia Commons, Autor: Luc

Sinti und Roma wurden für vogelfrei erklärt als 1498 der Reichstag in  Freiburg stattfand. Dies hatte über Jahrhunderte Konsequenzen für die  Minderheit und trug dazu bei, sehr viele Mythen, Klischees und Stereotypen  in der weißen sogenannten „Mehrheitsgesellschaft“ bis heute zu verhärten. Wir schauen auf diese langen Kontinuitäten von antiziganistischem   Rassismus: Von literarischen Figuren wie Esmeralda in Victor Hugos „Der Glöckner von Notre Dame“, Carmen in der Oper von Georges Bizet, bis zu den Schlagern der 60er Jahre – wir werfen natürlich auch einen kritischen Blick auf aktuelle Debatten um z.B. die sogenannte „Clankriminalität“, Beleidigungen und Hatespeech auf social media, die im schlimmsten Fall in rassistisch  motivierten Straftaten resultieren. Über alte Opern und Literatur, über sensible Begriffe, intersektionale Diskriminierung sowie voreingenommene Bildsprache sprechen wir mit Esther Reinhardt-Bendel, Aktivistin, Mitbegründerin von Sinti-Roma-Pride und Projektmitarbeiterin bei der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus, MIA, in Rheinland-Pfalz. Julia Wolrab, wissenschaftliche Leitung des 2024 eröffnenden NS-Dokumentationszentrums in Freiburg ordnet antiziganistische Kontinuitäten in der deutschen Berichterstattung seit 1945 ein. Dazwischen werden viele  Schnipsel aus Filmen, Liedern und Opern als (schlechte) Beispiele zu hören  sein.

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