Im französischen Nizza ist ein Mann gestern am späten Abend mit einem Lastkraftwagen in eine Menschenmenge gefahren. Er tötete dabei 84 Menschen und verletzte zahlreiche weitere Menschen auf einer Länge von zwei Kilometern. 18 Verletzte befinden sich nach Angaben des Innenministeriums in einem absolut kritischen Zustand. Der Anschlag ereignete sich auf Nizzas berühmteste Strasse Promenade des Anglais. Viele Menschen hatten von dort aus ein Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag beobachtet. Die Polizei erschoss den Fahrer. Unklar ist noch, ob der Fahrer zuvor das Feuer auf die Menge eröffnet hatte. Nach Angaben des Bürgermeisters war der Attentäter schwer bewaffnet.

Zu diesem Anschlag bekannte sich noch keine Organisation. In einer Fernsehansprache am frühen Morgen sprach Präsident Hollande von einem islamistischen Terroranschlag. Er verkündete prompt verstärkte Kriegshandlungen in Syrien und im Irak und ein Gesetzentwurf, um den Notstand erneut um drei Monate zu verlängern. Mit der dritten und inzwischen vorletzten Verlängerung hätte der Notstand Ende Juli enden sollen. Unbeantwortet bleibt jedoch die Frage, welche Wirkung die Verlängerung des Polizeistaats haben soll, der diesen Anschlag sowieso nicht verhindern konnte.