Klimakrise: 2023 war um 1,48 Grad wärmer als im vorindustriellen Mittel

2023 war um 1,48 Grad wärmer als im vorindustriellen Mittel

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Die globale Temperatur lag im Jahr 2023 um 1,48 Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900 wie der EU-Klima-Dienst 'Copernicus' mitteilte. Nach der extremen Temperatur im Januar 2024 lag die Erderwärmung nun sogar erstmals über einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft über 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Die mittlere Januar-Temperatur 2024 lag um 1,66 Grad höher als die geschätzte Durchschnittstemperatur im Januar zwischen 1850 und 1900. 'Copernicus'-Vizedirektorin Samantha Burgess sagte: "Eine rasche Reduzierung der Treibhausemissionen ist der einzige Weg, um den Anstieg der globalen Temperaturen zu stoppen." Doch einerseits wird dies weiterhin von der Parteien-Politik sabotiert und andererseits ist zu erwarten, daß 2024 noch wärmer wird und das Gesamtjahr erstmals die 1,5-Grad-Schwelle reißen könnte.

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Die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 2023 betrug 'Copernicus' zufolge 14,98 Grad Celsius und lag damit 0,17 Grad höher als im bisherigen Rekordjahr 2016. Sie war demnach wahrscheinlich höher als in den vergangenen 100.000 Jahren.

Laut Informationen von 'Copernicus' hat das Wetterphänomen El Niño inzwischen begonnen, sich abzuschwächen - die Lufttemperaturen über dem Meer seien jedoch weiterhin auf einem ungewöhnlich hohen Niveau.  El Niño heizt alle paar Jahre den Pazifik auf und kann die globalen Temperaturen zusätzlich in die Höhe treiben.

In Europa zeigte sich im Januar ein gemischtes Bild: Während es in den nördlichen Ländern deutlich kühler war als im Schnitt des Referenzzeitraums, war es im Süden des Kontinents deutlich wärmer. Überdurchschnittlich warm war es auch im Osten Kanadas, in Nordwestafrika, dem Nahen Osten und Zentralasien. Kälter  als im Mittel war es hingegen im westlichen Kanada, dem Zentrum der USA und dem größten Teil Sibiriens. Dies zeigt erneut, daß die Extreme zunehmen, je näher die Klimakatastrophe rückt.

Die Lufttemperatur lag den Daten zufolge im Januar 0,12 Grad über der Temperatur im Januar 2020, der bislang als der wärmste Januar verzeichnet wurde. Die von 'Copernicus' genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950 - zum Teil sind auch frühere Daten verfügbar. Das historische Klima kann indirekt beispielsweise aus Baumringen und Luftblasen in Gletschern rekonstruiert werden. ExpertInnen gehen davon aus, daß ein Rekordjahr wie 2023 wahrscheinlich schon in ein paar Jahren als vergleichsweise kaltes Jahr gelten wird.

"Eine entscheidende Ursache für die ungewöhnlichen Lufttemperaturen im Jahr 2023 waren die beispiellos hohen Oberflächentemperaturen der Ozeane," heißt es von 'Copernicus'. Hauptgrund für die warmen Meere sei der anhaltende Anstieg der Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre. Die Menschheit ist nach wie vor auf dem Weg in Richtung Zerstörung dieses Planeten.

Der EU-Klima-Dienst 'Copernicus' veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.