Abschiebung von Muhammed Tunc in die Türkei: „Werde fast täglich von Familien von Kurden kontaktiert, die abgeschoben werden sollen“

„Werde fast täglich von Familien von Kurden kontaktiert, die abgeschoben werden sollen“

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Muhammed Tunç
Muhammed Tunç
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"Wenn dem Mann etwas passiert, klebt an den Händen der Landesregierung Blut." So die emotionalen Worte des Rechtsanwalts Detlef Kröger im RDL Interview nach der Abschiebung seines Mandanten Muhammed Tunç in die Türkei. Nachdem seine Abschiebung zweimal durch ihn und das Einschreiten des Flugpersonals verhindert werden konnte, wurde der kurdische Aktivist am 7. April vom Frankfurter Flughafen in die Türkei abgeschoben, gemeinsam mit 3 weiteren Personen aus Bayern und dem Saarland. Drei Monate saß Tunç zuvor in Pforzheim in Abschiebehaft. Immer wieder war er währenddessen in den Hungerstreik getreten. Wir hatten mehrmals über den Fall berichtet. Wieder einmal rechtfertigten die Behörden, in diesem Fall das baden-württembergische Justizministerium seine Abschiebung mit einer "Straffälligkeit". Die zwei länger zurückliegenden Verurteilungen erfolgten nach Auseinandersetzungen mit türkischen Nationalisten. Über die Abschiebung von Muhammed Tunc nach 33 Jahren in Deutschland zhaben wir mit Kerem Schamberger gesprochen. Er ist kommunistischer Aktivist, bei medico international für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und steht im Kontakt mit der Familie Tunç und mit Muhammed Tunç, der in der Türkei aktuell noch auf freiem Fuß ist.