Verletzte nach Zusammenstößen zwischen polnischen Grenzern und Migrant*innen

Verletzte nach Zusammenstößen zwischen polnischen Grenzern und Migrant*innen

Polnische Sicherheitskräfte und Migrant*innen haben sich an der Grenze zu Weißrussland eine Auseinandersetzung geliefert. Nach polnischen Angaben bewarfen die Migrant*innen die polnischen Kräfte an der Grenze mit Steinen, worauf diese Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt hätten. Sieben Polizisten, ein Grenzschützer und ein Soldat seien verletzt worden. Da die polnische Seite weder Journalist*innen noch Mitglieder von Hilfsorganisationen in das Grenzgebiet lässt, gibt es keine Unabhängige Quelle zur Überprüfung dieser Angaben. Nach Angaben des weißrussischen Gesundheitsministeriums wurden in den letzten Tagen 20 Menschen an der Grenze medizinisch behandelt, fünf davon am Dienstag wegen Atembeschwerden und Problemen an den Augen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisierte das Vorgehen der polnischen Grenzer als absolut inakzeptabel. Nach Lawrow gaben die Grenzer auch Schüsse über den Kopf der Migrant*innen ab.

 

Die Menschenrechtskommissarin des Europarates, Dunja Mijatovic sprach am Dienstag nach einem Besuch im Grenzgebiet von einer „sehr gefährlichen Situation“. Mijatovic forderte die polnische Seite auf, Journalist*innen und Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen uneingeschränkten Zugang zur Grenzregion zu gewähren. Jenseits der Grenze harren derzeit etwa 4000 Migrant*innen vor allem aus Afghanistan, Syrien und Irak in extremer Kälte aus.

 

Indessen zeigt der Druck der EU auf Fluglinien und Herkunftsländer Wirkung. Die syrische Fluggesellschaft Cham (scham) Wings stellte alle Flüge ins weißrussische Minsk ein. Turkish Airlines nimmt auf Flügen nach Weißrussland nur noch Menschen mit, die nicht aus Syrien, Irak oder dem Jemen stammen. Die irakische Botschaft in Moskau kündigte an, am Donnerstag 200 Menschen wie es heißt „freiwillig“ aus Weißrussland in den Irak zurückzuholen.