Interview zur Lage an der polnisch belarusischen Grenze

Interview zur Lage an der polnisch belarusischen Grenze

Interview mit einem Aktivisten an der polnisch belarusischen Grenze vom 8.Oktober 2021. Zum Zeitpunkt des Interviews waren bereits 5 offizielle Tote zu beklagen und die Lage hat sich seitdem weiter verschlimmert.

Geschätzt sind tausende Geflüchtete in dem als Sperrgebiet ausgewiesenen Sumpfgebiet an der Grenze zu Belarus auf der polnischen Seite gefangen. Auf beiden Seiten werden sie von einem massiven Militär Aufgebot dorthin gedrängt und die Temperaturen sinken. Der Aktivismus vor Ort ist ein Kampf gegen Windmühlen, wie auch in dem Interview klar wird. Neu an dieser Stelle ist, dass das Recht auf Asyl nicht nur praktisch, sondern jetzt auch ganz offiziell und ohne Scham mit Füßen getreten wird. Die nach europäischen und internationalem Recht illegalen Zurückweisungen Asylsuchender ohne Prüfung ihres Asylgesuchs, die sogenannten Pushbacks werden von Polen als legitime Grenzschutz Maßnahmen propagiert und wurden am 15. Oktober vom polnischen Parlament in Gesetzesform gegossen.
Am 17. Oktober haben tausende in Warschau gegen die menschenverachtende Politik Polens und der EU protestiert. Es ist auch an uns uns gegen die Festung Europa und unseren Innenminister Seehofer auf die Straße zu gehen, der einem polnischen Präsidenten dankt, dass er uns so gut vor den Migrant*innen schützt.