Türkischer Außenminister will in die EU, dem Präsidenten ist das egal

Türkischer Außenminister will in die EU, dem Präsidenten ist das egal

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu (mew-lüt tschawusch-o-lu) hat gestern die Kritik europäischer Politiker und Politikerinnen an der Festnahme von zwei Dutzend Journalisten am Sonntag zurückgewiesen. „Wir können eine solche harte Kritik nach dem Beginn eines Justizverfahrens nicht akzeptieren“, sagte der Minister. Er stellte sich damit ausdrücklich hinter Äußerungen des Präsidenten Tayyip Erdogan, der den europäischen Politiker*innen vorgeworfen hatte, sich einzumischen, ohne zu wissen worum es ginge. Erdogan wies aber auch darauf hin, dass er sich von Leuten nichts sagen lasse, die die Türkei 51 Jahre auf die Mitgliedschaft warten ließen. So lange liegt das Beitrittsversprechen der damaligen EWG an die Türkei zurück. Den Antrag auf Vollmitgliedschaft hat die Türkei selbst allerdings erst erheblich später gestellt.

Schließlich hatte Erdogan seiner Rede noch wurschtig hinzugefügt, ihm sei es egal, was die EU zu sagen habe und ob sie die Türkei aufnehme. Der Außenminister hat nun aber klargestellt, dass wenigstens die Regierung weiterhin den Beitritt will.