Schwarze Aktivist*innen kritisieren laschem Polizeieinsatz gegen Trumpfans

Schwarze Aktivist*innen kritisieren laschem Polizeieinsatz gegen Trumpfans

Das Black Lives Matter Global Network verglich den zurückhaltenden Polizeieinsatz bei der Erstürmung des Kapitols durch Trump-Anhänger am gestrigen Mittwoch mit Polizeieinsätzen bei Demonstrationen von Afroamerikaner*innen. „Wenn wir Schwarzen für unser Leben demonstrieren, sind wir all zu oft mit Nationalgardisten oder Polizisten konfrontiert, die mit Sturmgewehren, Schilden, Tränengas und Kampfhelmen ausgestattet sind“ schreiben die Aktivist*innen. „Wären die Protestierer Schwarze gewesen, wir wären mit Tränengas und Schlägen konfrontiert gewesen und vielleicht erschossen worden“. Der Umgang mit den Trump-Unterstützern am Kapitol sei ein weiteres Beispiel für die „Heuchelei“ der Sicherheitskräfte.

 

Bei der gestrigen Erstürmung des Kapitols dauerte es mehr als zwei Stunden bis das Erscheinen von 150 unbewaffnete Nationalgardisten angekündigt wurde. Die trotz der nahen Großdemonstration auffallend schwachen Polizeikräfte vor Ort hatten den Demonstranten wenig entgegenzusetzen. Die Bilder von Sicherheitskräften mit gezogenen Waffen stammen von innerhalb des Gebäudes, wo die Trumpanhänger aber trotzdem in alle Bereiche vordringen konnten. Es gab während des stundenlangen Großereignisses nur 52 Festnahmen. Zwei Frauen und zwei Männer starben. Wie es genau zu den Todesfällen kam, war zunächst unklar.