Neonazi wird Bürgermeister in ungarischer Gemeinde

Neonazi wird Bürgermeister in ungarischer Gemeinde

Ein militanter Neonazi ist zum Bürgermeister der südungarischen Gemeinde Ásotthalom gewählt worden. Er heißt László Toroczkaiund ist Gründer der "Jugendbewegung 64 Burgkomitate", einer offen neonazistisch-revisionistischen Gruppe im Umfeld der faschistischen Partei Jobbik. Außerdem gilt er als einer der Drahtzieher des gewaltsamen Sturms auf die TV-Zentrale in Budapest im Jahr 2006 und hat Einreiseverbote in Rumänien, der Slowakei und in Serbien. Zudem hat er eine Dachorganisation für alle völkisch-nazistischen Gruppen Ungarns gegründet, die auch auch eine militärische Ausbildung anbietet.
Toroczkai erhielt gut 70 Prozent der Stimmen. Gegen ihn war nur der bisherige Kandidat des Fidesz angetreten, der Regierungspartei Orbans. Für Aufsehen sorgte, dass der Neonazi auch von den örtlichen „Linken“ der 6 000 Einwohnerinnen zählenden Gemeinde unterstützt wurde.
Die faschistische Partei Jobbik verkündete in einer Mitteilung, dass nun die nationale Gesinnung gestärkt würde. Ásotthalom ist die mittlerweile zwölfte Gemeinde in Ungarn, die einen Jobbik- beziehungsweise Jobbik-nahen Bürgermeister hat.