Im Schatten des Kriegs gegen die Ukraine hat Erdogan eine Offensive im kurdischen Nordirak begonnen

Im Schatten des Kriegs gegen die Ukraine hat Erdogan eine Offensive im kurdischen Nordirak begonnen

Update: In Freiburg findet am Samstag (18:00 Uhr, Platz der alten Synagoge) eine Kundgebung gegen den Krieg der Türkei gegen Kurdistan statt. (FK)

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Erdogan hat die Operation "Krallenschluss" im Nordirak gestartet. Dabei kommt auch türkisches Militär zum Einsatz, dass sich seit Jahren gegen den Willen der Bagdader Regierung im Nordirak aufhält. Auch Mesud Barzanis "Demokratische Partei Kurdistans Irak" spielt eine zwielichtige Rolle bei der Offensive. Die Familie Barzani, die ihre Partei wie einen Gutshof verwaltet, hat seit langem Beziehungen zur Türkei. Ein Vertreter des Kurdischen Zentrums für Öffentlichkeitsarbeit e. v. - Civaka Azad, in Berlin befürchtet, dass Erdogan wegen der im nächsten Jahr anstehenden Wahlen (Parlament und Präsident) die Auseinandersetzung forciert und auch andere kurdische Gebiete angreifen wird. Brauchen könnte Erdogan eine Ablenkung durchaus, den bei einer Inflation von 60 % (Schätzung des IWF für Ende 2022) sich Erdogans Wahlchancen diesmal nicht die besten.

Außerdem weist der Vertreter von Civaka auf 60 Todesfälle in türkischen Gefängnissen in den letzten Monaten hin, die er als Morde bezeichnet. Radio Dreyeckland kann das nicht überprüfen.

Bei dem Gespräch war dem Interviewer ein Bombenanschlag auf einen Bus, der Wachpersonal eines Gefängnisses transportierte noch nicht bekannt. Dabei starb am Mittwoch in Bursa (Westtürkei) ein Gefängniswärter und mehrere wurden verletzt. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt und niemand wurde offiziell beschuldigt. Ein Verdacht fällt natürlich auf die PKK oder die sogenannten Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die sich ebenfalls auf den gefangenen PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan beziehen.