Erdogan droht mit Verbot von Facebook und YouTube

Erdogan droht mit Verbot von Facebook und YouTube

 

In einer Gesprächsrunde im Fernsehen hat der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan drastische Schritt gegen Facebook und YouTube angekündigt. Ein völliges Verbot in der Türkei schloss Erdogan nicht aus. Für ihren Gewinn würden diese Firmen zu jeder Art von Sittenlosigkeit anstacheln.

Anhänger der Sekte des Pensionierten Predigers Fethullah Gülen stellen immer mehr heimliche Mitschnitte von Telefongesprächen des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan ins Internet. Trotz einer kürzlich beschlossenen drastischen Verschärfung des Internetgesetzes der Türkei, gelingt es der Regierung nicht, die Verbreitung solcher Peinlichkeiten mit Hilfe von YouTube und Facebook zu verhindern.

Es begann mit einem Paukenschlag, einem Telefongespräch, in dem der Ministerpräsident seinen Sohn Bilal anruft und ihn auffordert Geld zu verstecken, weil eine  Hausdurchsuchung zu befürchten sei. Doch am Abend weiß Bilal nicht wo er mit einem Rest von etwa 30 Millionen Euro hin soll.

Gestern ist ein Mitschnitt aufgetaucht, der zeigt wie sich Erdogan in die Redaktion der Zeitung Milliyet einmischt. Erdogan ruft den Inhaber der Zeitung Yildiz Demirören (demir-ören) an und beschwert sich über die Berichterstattung über die Verhandlungen der Regierung mit dem  gefangenen PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan.

Es entspannen sich Dialoge wie dieser

o-ton Telefongespräch

Am Schluss weint Demirören und verspricht alles zu richten.

Die Milliyet hat unter Demirören mehrere bekannte Kolumnisten entlassen, nachdem sie sich kritisch über Erdogans Politik geäußert hatten.

Erdogan hat mehrfach behauptet, bei den Telefongesprächen handele es sich um Montagen. Gleichzeitig beschwert er sich aber auch, dass sein Telefon abgehört werde und hat einige seiner Gespräche eingeräumt.