José Brunner (Tel Aviv) im Gespräch: Eine linkszionistische Perspektive auf Israel nach dem Massaker und den Krieg in Gaza

Eine linkszionistische Perspektive auf Israel nach dem Massaker und den Krieg in Gaza

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José Brunner
José Brunner
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Im Verhalten zum Gaza-Konflikt scheint es in der deutschen Linken oft nur Platz für Schwarz-weiß-Denken von der einen oder anderen Seite verhärteter Fronten zu geben. Die Würdigung der Opfer entweder des Massakers vom 7. Oktober oder der israelischen Gegenangriffe auf den Gazastreifen kommt dabei jeweils zu kurz. Israelis oder gar Jüd*innen versus Palästinenser*innen erscheinen dabei nicht selten als homogene Einheiten, wenn nicht "Völker". Wie einheitlich sind die Positionen in Israel selbst, und unter Palästinenser*innen? Wie lässt sich Kritik nicht nur am israelischen Gegenangriff auf Gaza mit seinen vielen Opfern, sondern auch am Umgang mit Palästinenser*innen in Israel und im Westjordanland vereinbaren mit einer klaren Anerkennung des Existenzrechts Israels? Danach haben wir José Brunner gefragt. Er ist emeritierter Professor am Cohn-Institut für Geschichte und Philosophie der Wissenschaft in Tel Aviv, mit Schwerpunkten u.a. auf Traumaforschung, deutscher Geschichte und den Rechten der Holocaustüberlebenden, hat sich innerhalb der Protestbewegung gegen die Justizreform auch für die Rechte der Palästinenser*innen eingesetzt und bezeichnet sich selbst als linken Zionisten.

Er spricht u.a. über den Zustand der israelischen Protestbewegung nach dem Massaker, Repressionen gegen palästinensische Israelis, umstrittene Begriffe wie Apartheid und Kolonialismus sowie Bedingungen und Perspektiven eines Friedens. Das Gespräch fand am 20. Februar 2024 statt.