Schlechtere Einkommensjahre einbezogen, künftige Rentenkürzungen vereinfacht: Eckpunkte von Macrons Rentenreform und ihre erwartbar negativen Folgen für die meisten Versicherten

Eckpunkte von Macrons Rentenreform und ihre erwartbar negativen Folgen für die meisten Versicherten

Die Rentenreform der französischen Regierung führt seit Anfang Dezember zu massiven Streiks in Frankreich. Zum Auftakt des verlängerbaren Generalstreiks – wie es von seiten der Gewerkschaften heisst – am 5. Dezember beteiligten sich zwischen 800.000 und anderthalb Million Menschen an den Protesten. Seitdem streiken Beschäftigte der Bahn und der Pariser Verkehrsbetriebe dauernd und sorgen für massive Einschränkungen in den Fahrplänen. Diese Streiks könnten eventuell auch bis in die Weihnachtsferien andauern.

Wöchentlich gibt es darüberhinaus Tage mit Generalstreiks, an denen sich bislang überwiegend Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beteiligen. Lehrkräfte etwa befolgten den Streik recht massiv. Vielerorts streikte rund 80 Prozent des Schulpersonals, sodass Schulen ganz geschlossen werden mussten oder zumindest die allermeisten Unterrichtsstunden ausfielen. Für den morgigen Dienstag wird wieder zu einem solchen Generalstreik aufgerufen.

In der deutschen Medienlandschaft tauchen wieder mal - aber zum Glück nicht nur - einfache Berichte und Kommentare zur Rentenreform und den Streiks in Frankreich auf, deren Grundtenor lautet, Macrons Reformen seien gut und notwendig und die Streikenden seien einfach nur zu stur und privilegiert. In diesem Beitrag versuchen wir uns also daran, das Ganze inhaltlich zu betrachten, so trocken und technisch es auf den ersten Blick klingen mag. Wir geben einen Überblick über das aktuelle Rentensystem (so wie es für die grosse Mehrheit der abhängig Beschäftigten gilt) und über die von der Regierung beabsichtigten Veränderungen, um damit die erwartbaren Folgen für die abhängig Beschäftigten zu beleuchten:

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Unter anderem aus Zeitgründen konnten wir weitere Aspekte und (negativen) Folgen des Rentenpunktesystems nicht weiter erläutern. Aber es hätte schliesslich das Ganze vielleicht unverdaulicher gemacht!