Doch nicht so neutral?: Zum problematischen Umgang der Schweiz mit Kulturgütern aus ehemals jüdischem Besitz

Zum problematischen Umgang der Schweiz mit Kulturgütern aus ehemals jüdischem Besitz

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Villa_ Am_Römerholz .jpg

Außenansicht der Villa "Am Römerholz" in welcher die Sammlung Oskar Reinhardt ausgestellt wird
Villa "Am Römerholz"
Lizenz: 
CC Attribution, Share Alike
Quelle: 
Maria Larsson, Sammlung Oskar Reinhart CC BY-SA 4.0 https://de.wikipedia.org/wiki/Sammlung_Oskar_Reinhart_%C2%ABAm_R%C3%B6merholz%C2%BB#/media/Datei:Villa_%22Am_R%C3%B6merholz%22.jpg

Erinnerungskultur geht weit über das errichten von Denkmälern und der Etablierung von Gedenktagen heraus. Erinnerungen hängen auch an Objekten und Kulturgütern. Wenn diese in traumatischen historischen Umständen enteignet wurden, zum Beispiel durch Kolonisation oder während der NS-Zeit, dann heißt Erinnern auch, die Geschichte dieser Objekte und ihrer ehemaligen Eigentümer*innen offenzulegen.

In einem Artikel in der Schweizer Wochenzeitung WOZ beschreiben Dani und Giulia den eher verhaltenen Umgang der Eidgenossenschaft mit ihren Kulturgütern aus dem Ausland und der Forschung zu ihrem Ursprung. Anstoss sind zwei Werke der Sammlung Oskar Reinhardt, welche von ihren jüdischen Besitzer*innen in den 1930er Jahren in der Schweiz verkauft werden mussten. Die Sammlung "Am Römerholz" und das Bundesamt für Kultur beleuchtet diesen Umstand ihrer Meinung nach zu wenig und stufen die Werke als unproblematisch ein. Wir sprachen mit Giulia und Dani über die sogenannte Provenienzforschung, welche die Herkunft von Kunstwerken kritisch beleuchten soll und wie sie in der Schweiz noch heutzutage eher schlecht als recht betrieben wird.