Grünen-Chef Özdemir fordert einen Abzug aller Bundeswehrsoldaten aus der Türkei, sollte es deutschen Regierungsvertretern weiterhin versagt werden, die deutschen Soldaten auf dem Bundeswehrstützpunkt in Incirlik zu besuchen.

Özdemir sagte wörtlich „Wir müssen als Abgeordnete, die wir Soldaten irgendwo hinschicken, auch wissen, wo sie sind, wie es ihnen da geht“. Özdemir sagte weiter, wenn das in der Türkei nicht möglich sei, müsse man die Soldaten eben zurück nach Deutschland holen.

Zudem kritisierte Özdemir die Haltung von Bundeskanzlerin Merkel gegenüber Erdogan. Merkel hatte am Rande des NATO-Gipfels in Warschau mit Erdogan keine Lösung hinsichtlich der mehreren Hundert in Incirlik stationierten Soldaten finden können und will nach eigener Aussage weiterhin auf Gespräche setzen. Özdemir befand, die Bundesregierung sei „zu großzügig gegenüber autoritären Herrschern“.

Özdemir ist bei Weitem nicht der Einzige, der den Abzug der Soldaten befürwortet. Auch Stimmen aus der Großen Koalition mehren sich, der SPD-Abegordnete Niels Annen sprach davon, dass eine dauerhafte Weigerung der Türkei zum Ende der Beteiligung am NATO-Einsatz an der Grenze zu Syrien führen könne.

Grund für die Weigerung der Türkei ist die Armenien-Resolution des Deutschen Bundestages.