Nach mehr als zwei Monaten im Gefängnis kam die ehemalige Militärgeheimdienstanalystin und Whistleblowerin Chelsea Manning vorläufig wieder auf freien Fuss. Sie war in Beugehaft gekommen, weil sie sich weigerte, Aussagen zum Fall Assange zu machen. Vor einer Geschworenenjury wird derzeit die Enthüllungsplattform Wikileaks untersucht. Manning selber hatte geheime Daten des Militärs an Wikileaks weitergeleitet, wurde verurteilt und saß eine siebenjährige Gefängnisstrafe ab.

Grund für ihre jetzige Freilassung war, das eine Frist der Geschworenenjury auslief. Jedoch muss Manning vor einer neuen Jury am 16. Mai aussagen. Falls Manning erneut ihre Aussage verweigern will, wie von ihrem Anwalt und aus ihrem Unterstützer*innenkreis verlautbar wird, droht ihr womöglich weiterer Freiheitsentzug.

Chelsea Manning und Wikileaks-Gründer Julian Assange wird Verschwörung vorgeworfen. Es geht um das Knacken des Passworts eines Regierungscomputernetzwerkes. Manning hatte 2010 durch die Veröffentlichung von geheimen Militärdaten schwere Verfehlungen von US-Soldaten in Kriegseinsätzen öffentlich gemacht. Das Video eines auf wehrlose Zivilist*innen schießenden US-Militärhubschraubers war der erste große Enthüllungserfolg auf Wikileaks.

(ts)