Tschad hat Nahrungsmittelnotstand ausgerufen

Tschad hat Nahrungsmittelnotstand ausgerufen

Der Vorsitzenden der den Tschad regierenden Militärjunta, Mahamat Idriss Déby Itno hat den Lebensmittelnotstand im Tschad erklärt. Ursache ist die Verknappung und Verteuerung von Getreide aufgrund des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Die UNO schätzte bereits im März, dass im Tschad 2,1 Mio. Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen sein werden. Mittlerweile geht sie davon aus, dass 5,5 Mio. Menschen im Tschad in diesem Jahr auf humanitäre Hilfe angewiesen sein werden. In dem Land leben auch hunderttausende Flüchtlinge aus der angrenzenden Region Darfur, die zum Sudan gehört. Die Zahl der Flüchtlinge hat sich nach einem Massaker der berüchtigten Dschandschawid-Truppe an schwarzen Farmerfamilien erneut erhöht. Die Truppe, die bereits am Völkermord in Darfur beteiligt war, firmiert heute unter der Bezeichnung Rapid Support Forces (Schnelle Unterstützungskräfte) RSP. Die RSP ist Teil des Militärregimes im Sudan.

 

Senegals Präsident Macky Sall, der auch Vorsitzender der Afrikanischen Union ist, will heute mit Putin zusammentreffen, um die Nahrungsmittelkrise zu besprechen, die insbesondere afrikanische Länder betrifft.

 

Erinnert sei im Zusammenhang mit dieser Nachricht auch daran, dass in Deutschland Millionen Tonnen Getreide und Pflanzenöle zur Herstellung von Bio-Diesel verbraucht werden, damit wir über die Autobahn rasen können.