Schiffsflotte des "Free Gaza Movement" in der Kritik

Schiffsflotte des "Free Gaza Movement" in der Kritik

Nach wie vor steht die israelische Militäraktion vom Montag auf 6 Schiffe mit Hilfsgütern in der Kritik. Bei ihr sind mindestens 9 Menschen getötet worden.
Für eine unabhängige Untersuchung sprach sich US-Präsident Obama aus.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte erneut die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens und fügte hinzu: "Die Blockade ist schuld an dem blutigen Einsatz vom Montag gegen die Aktivisten im Mittelmeer".
Der israelische UN-Botschafter Daniel Carmon dagegen bezeichnete den Angriff auf den Hilfskonvoi als eine "vorbeugende Maßnahme". Die israelische Armee räumte mittlerweile Fehler bei der Aktion ein. Doch eine Entschuldigung blieb aus: Man habe sich selbst verteidigt, so Vizeaußenminister Danny Ajalon.
Israel will seine Seeblockade des Gazastreifens auch künftig militärisch durchsetzen. Der israelische Vizeverteidigungsminister Matan Vilnai sagte, sein Land werde es keinem Schiff erlauben, Gaza anzusteuern und "eine Terroristenbasis" zu versorgen, die das "Herz Israels bedroht".
Mittwoch morgen hat Israel mit der Abschiebung der rund 600 inhaftierten Gaza-Aktivisten begonnen. Ein Großteil ist mittlerweile außer Landes. Zunächst hatte es geheißen, die Häftlinge sollten vor Gericht gestellt werden, falls sie sich nicht identifizieren und einer Ausweisung zustimmen.
In Israel selbst sind die Reaktionen zwiegespalten. Viele Medien heben hervor, dass die israelischen Soldaten mit Stuhlbeinen, Metallstangen und Schleudern empfangen worden seien. Aber sie fragen auch: "Warum nur sind wir in diese Falle gelaufen?", von einem Fiasko ist vielfach die Rede und von einer Stärkung der Hamas. Auch Stimmen, die einen Rücktritt von Verteidigungsminister Ehud Barak fordern, werden laut.
Doch nicht nur das Vorgehen des israelischen Militärs steht in der Kritik, sondern auch die Aktion des "Free Gaza Movement". Heike Demmel sprach dazu mit Angelika Wilmen, Pressesprecherin des IPPNW, der sich an der "Solidaritätsflotte" beteiligt hat.