[rdlarchiv] Frühjahr 1993 - verdichtete deutsche reaktionäre Normalität kumuliert in einer Woche : Roma-Proteste für Bürgerrechte - Asylgrundrecht vor Zerstrümmerung

Roma-Proteste für Bürgerrechte - Asylgrundrecht vor Zerstrümmerung

Rudko Kawczynki gibt RDL am Montag 24.5.1993  ein Interview (0-TON 2:58). Er befindet sich im Hungerstreik. Über 600 Roma demonstrieren mit ihm an den KZ Gedenkstätten Neuengamme und Dachau für Ihre Bürger-Rechte. Die von Kawczynski geleitete Organisation Union der Roma und Cinti e.V. knüpft mit der Aktion am Bettelmarsch 1989/1990 gegen Roma-Abschiebungen an (0-TON 13:00). Ziel war und ist das bis heute nicht erreichte Ziel, Roma und Sinti als europäische Minderheit mit allen Menschen- und Bürgerrechten in allen EU-Staaten zu garantieren.

Zwei Tage später am Mittwoch, 26.5.1993 wird mit Unterstützung der SPD der deutsche Bundestag final die Axt an eine zentrale Errungenschaft des Grundgesetz von 1949, das Asylrecht des Art. 16, legen. (Oton1 7:04) Der sich in einer Umzingelung des Bundestag von über 10.000 manifestierende Protest wird ignoriert.(O-Ton25:36)

Bevor nach Hoyerswerda, Mannheim-Schönau Rostock-Lichtenhagen und Mölln die braunen Brand- und Mordkommandos in Solingen am 29. Mai 1993 das Haus der Familien Genc anzünden und fünf Familienmitglieder ermorden (Oton1 9:26, O-Ton2 4:16), schützt das BVerfG angeblich das "Leben" in dem es die sogenannte Fristenlösung des Einigungsvertrages für verfassungswidrig erklärt. (oton)
Bereits eine Woche zuvor war vom selben Verfassungericht freie Bahn für das out-of-Area Töten durch die deutsche Bundeswehr im sogenannten "Somalia" Urteil freigegeben worden. (o-TON 20:42)(oton)

Auch in Dänemark  bricht in einer 2.Volksabstimmung  der Widerstand gegen die Verträge von Maastrich zusammen. (o-ton 1/ o-ton2)