Proteste gegen das AKW Fessenheim

Proteste gegen das AKW Fessenheim

Am Samstag fanden im Elsass und in Südbaden Proteste gegen Atomkraftwerke und insbesondere gegen das alternde AKW Fessenheim. In Südbaden versammelten sich 400 Demonstrierende zu einer Kundgebung des "Aktionsbündnisses Fessenheim stilllegen, jetzt" am Neuenburger Marktplatz. Sie zogen über die Grenze nach Chalampé und zurück auf die Rheininsel.

In Strassburg und am französischen Hochrhein protestierten mehrere Dutzend Menschen an zwölf Kreisverkehre nach dem Motto "Besetze deinen Kreisverkehr". Sie forderten die sofortige Abschaltung der über 30-jährigen Atomkraftwerke.

Trotz des Wahlversprechens von Präsident Hollande scheint eine Abschaltung des ältesten französischen Atomkraftwerks in immer weiterer Ferne zu rücken. Vergangenen Montag hatte es erneut einen Störfall im AKW Fessenheim gegeben. Eine mobile Heizung hatte das Eindringen von Rauch in den Nuklearbereich verursacht, wodurch ein Alarm ausgelöst wurde. Im Gegensatz zu früheren Schadensmeldungen wurde dieser Vorfall sofort von der französischen Aufsichtsbehörde ASN in der Schadensskala INES eingestuft und an alle Bürgermeister und ans Landratsamt gemeldet.

In den vergangenen Wochen wurden ausserdem über 15 Fälle bekannt, bei denen französische Atomkraftwerke und darunter das AKW Fessenheim von Drohnen überflogen wurden. Die französischen Behörden können bis heute nicht erklären, von wem die Drohnen gesteuert wurden und aus welchen Gründen sie die Atomkraftwerke überflogen. Auch zeigten sie sich unfähig, das illegale Überfliegen wieterer Atomkraftwerke zu verhindern. Diese Vorfälle wiesen erneut auf die massiven Sicherheitslücken in der französischen Atompolitik hin.