Zahlreiche Waffen beschlagnahmt: Neue Nazi Wehrsportgruppe in Baden-Württemberg und Bayern aufgeflogen

Neue Nazi Wehrsportgruppe in Baden-Württemberg und Bayern aufgeflogen

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Public Domain
Quelle: 
Zeimusu, Wikipedia

Am Donnerstagmorgen haben rund 400 PolizistInnen des Polizeipräsidiums Ulm in Kooperation mit den Landeskriminalämtern Baden-Württemberg und Bayern, den Polizeipräsidien Einsatz, Aalen, Ravensburg, Reutlingen, Schwaben Nord, Schwaben Süd/West und München sowie den Spezialeinsatzkommandos mehrerer Bundesländer 17 Wohnungen und ein Waldstück nach Beweismitteln durchsucht. Die durchsuchten Objekte befinden sich in München, den Landkreisen Augsburg, Biberach, Esslingen, Günzburg, Kempten, Sigmaringen, Tübingen und Ostallgäu sowie dem Ostalb- und Rems-Murr-Kreis. Das teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Ulm am Donnerstagnachmittag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Hintergrund sei ein bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart geführtes Ermittlungsverfahren gegen derzeit 19 Beschuldigte unter anderem wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Es habe ein Hinweis gegeben wonach sich bewaffnete Personen in Wehrmachtsuniformen in einem Gebäude im Landkreis Biberach getroffen haben sollen. Die Tatverdächtigen, bei denen es sich um Männer und Frauen zwischen 27 und 77 Jahren handeln soll, sollen mit Wehrmachtsuniformen und mit Waffen ausgestattet in einem Waldstück zusammen gekommen sein und unter anderem Kriegsszenarien nachgestellt haben. Ersten Ermittlungen zufolge sollen die Tatverdächtigen weder behördliche Genehmigungen zum Veranstalten dieser Treffen noch zum Führen der Waffen gehabt haben. Es bestehe weiterhin der Verdacht, dass die Männer und Frauen auch Waffen, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen, benutzten und Kleidung trugen, auf denen verfassungsfeindliche Symbole angebracht sind. Beschlagnahmt wurden Computer, eine Vielzahl an Waffen, Munition, Uniformteile, Fahrzeuge und verfassungsfeindliche Symbole. Die Einsatzkräfte fanden laut Pressemitteilung überdies Granaten, für deren Begutachtung Sprengstoffexperten angefordert wurden. Im Landkreis Sigmaringen seien zwei Zündkapseln unter Aufsicht der Fachkräfte kontrolliert gesprengt worden. Bei einem der Beschuldigten stellten die Ermittler außerdem Betäubungsmittel sicher. In den Landkreisen Esslingen, Sigmaringen und dem Rems-Murr-Kreis war für die Vielzahl an gefundenen Waffen Lkw für den Abtransport nötig.

Etwas überraschend bei der ganzen Sache, die doch sehr nach neuer Wehrsportgruppe klingt, ist die Tatsache, dass alle Beschuldigten erst einmal auf freiem Fuß sind. (FK)