Leipziger-Volkszeitung kritisiert verharmlosung rechter Gewalt

Leipziger-Volkszeitung kritisiert verharmlosung rechter Gewalt

Nachdem ein rechtsradikaler Täter versucht hat, die Besucher eines jüdischen Gottesdienstes in Halle zu ermorden und auf vier Menschen geschossen hat, von denen zwei starben und zwei schwer verletzt wurden, ist Kritik an der Verharmlosung rechter Gewalt in Deutschland laut geworden. Die Leipziger Volkszeitung schreibt:

 

"In Halle betreibt die Identitäre Bewegung mitten in der Stadt ein Haus – jene Identitäre Bewegung (...) die unter anderem Kontakte zu Teilen der AfD unterhält. (...) Die Landesregierung hat die Gefahren von rechts später immer mal wieder unter dem Eindruck des Erstarkens der AfD relativiert - fatalerweise. Was für Halle gilt, gilt für das ganze Land. Die Militanz der rechtsextremistischen Szene wächst. Sie tritt immer unverhohlener auf und sickert teilweise sogar in die Sicherheitsbehörden ein."

 

In einem von ihm fabrizierten Video hatte sich der Attentäter klar antisemitisch geäußert und den Holocaust geleugnet. Darüberhinaus hatte er sich aber auch generell fremdenfeindlich geäußert. Außer einer Frau, die er am jüdischen Friedhof in den Rücken schoss, ermordete er auch einen Mann in einem türkischen Schnellimbiss. Dass der mutmaßliche Täter nicht noch mehr Menschen umbringen konnte, lag an Ladehemmungen seines selbstgebauten Gewehrs.