Antisemitismus muss überall bekämpft werden

Antisemitismus muss überall bekämpft werden

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Türe der Synagoge von Halle, Lizenz: Reise Reise, Halle Synagoge Tür (01), CC BY-SA 4.0
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Ein paar feste Bretter verhinderten vor einem Jahr einen neuen Massenmord an Jüdinnen und Juden in Halle. Der Täter reagierte seinen Frust, dass er keine Juden ermorden konnte ab, indem er wahllos zwei andere Menschen ermordete und zwei schwer verletzte. Ein Jahr später schlägt ein Mann einen jüdischen Studenten vor einer Synagoge in Hamburg mit einem Klappspaten auf dem Kopf. Bei all diesen Fällen gibt es rasch eine Welle von Betroffenheitsbekundungen in der Politik. Doch dann rechnet ein Innenminister vor, was für ein Aufwand dieser lästige Schutz der Synagogen für die Polizei ist, stößt ein Ministerpräsident eben die jüdische Gemeinde von Halle durch unangemessene Worte und Missachtung ihm mitgeteilter Regeln in der Synagoge vor den Kopf. Natürlich kann man nicht erwarten, dass Politiker perfekt sind, aber wenn man es darauf reduziert, ist man wieder bei der berühmten Einzelfallthese. Etwas läuft schief mit der Verarbeitung der deutschen Vergangenheit. Radio Dreyeckland hat darüber mit Larissa Schober gesprochen. Larissa war gemeinsam mit der Egalitären Jüdischen Gemeinde Freiburg an der Organisation einer Gedenkveranstaltung zum Anschlag von Halle beteiligt. Sie beschäftigt sich schon lange mit den Formen, Möglichkeiten und Auswirkungen des Gedenkens.