In Frankreich mobilisieren Gewerkschaften am heutigen Donnerstag zum vierten Mal gegen die neue Arbeitsrechtsänderung. Die Regierung hatte die entsprechenden Verordnungen im September beschlossen und teilweise mit sofortiger Wirkung in Kraft treten lassen. Das Parlament soll die Verordnungen in den kommenden Wochen absegnen und zu Gesetzen erheben.

Zum ersten Mal in dieser Legislaturperiode ruft neben der historisch stärksten Gewerkschaft CGT und Solidaires auch die relativ grosse Gewerkschaft FO offiziell zum Protest auf. Die Basis von FO hatte die Gewerkschaftsspitze zuvor für ihren zu freundlichen Kurs gegenüber der Regierung und deren Arbeitsrechtsverordnungen kritisiert. Doch französischen Medien zufolge dürften die Proteste trotzdem wesentlich kleiner ausfallen als bei den vergangenen Aktionstagen. Weniger linksgerichtete Gewerkschaften, darunter die grosse CFDT, beteiligen sich nicht am heutigen Protesttag. Die Streiks sollen lediglich zu kleineren Störungen im Flugverkehr führen und im Bahnverkehr nicht wahrnehmbar sein.

Laut der Tageszeitung "Le Monde" wollen die Gewerkschaften mit dem heutigen Protest einen gewissen Druck aufrechterhalten, auch um andere aktuelle Gesetzesentwürfe wie die Änderung der Arbeitslosenversicherung etwas zu beeinflussen.

(mc)