Weitere Menschenrechtsverletzungen durch Taliban: Keine Bildungsgerechtigkeit in Afghanistan

Keine Bildungsgerechtigkeit in Afghanistan

In Afghanistan werden die Rechte für "Frauen" immer weiter eingeschränkt. Nachdem vor einigen Tagen bereits bekannt wurde, dass der Schulbesuch bis über die 7. Klasse hinaus nur noch Schülern erlaubt ist, erklärte die Taliban nun unter anderem, es sei Frauen und Mädchen nicht mehr gestattet, alleine mit dem Flugzeug zu reisen – sowohl innerhalb des Landes als auch im Ausland. Außerdem soll diese Regelung auch bei Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft gelten, die zu ihrem Zweitwohnsitz reisen wollen. Medienberichten zu Folge soll es an Flughäfen bereits zu Abweisungen gekommen sein. Damit handeln die Taliban entgegen ihrer Zusagen. In Kabul führten diese Beschlüsse zu Demonstrationen vor dem Bildungsministerium. Die Demonstriereden fordern offene Schule für alle und Bildungsgerechtigkeit. Als Taliban-Kämpfer sich nährten, lösten sich die Proteste auf.

Menschenrechtsorganisationen wie Human Right Watch äußerten sich nach wie vor besorgt. In einem Pressestatement hieß es:
„Die Einschränkungen der Bildung von Mädchen durch die Taliban sind weitgehend die gleichen wie bei ihrer Regierungszeit in den Jahren 1996-2001. Die Ausreden für die Schließung von Mädchenschulen sind unaufrichtig: Ziel ist es, Mädchen daran zu hindern, auf unbestimmte Zeit zu lernen. Es ist das gleiche Muster wie in den späten 1990er Jahren; vorgeschobene Ausreden, Versprechungen, Verrat, Lügen, neue Versprechungen, noch mehr Lügen. Angesichts so vieler Täuschungen müssen die Geberländer gegenüber den Taliban deutlich über die Schädlichkeit ihres Handelns sprechen und bekräftigen, dass die fortgesetzte Verletzung grundlegender Menschenrechte schwerwiegende Folgen haben wird. Die Außenwelt sollte afghanischen Mädchen helfen, die Erde erträglich und den Himmel erreichbar zu machen.“