Der Europaabgeordnete und Parteichef der AfD, Jörg Meuthen, hat 2016 ebenfalls Wahlkampfspenden von einem Schweizer Unternehmen erhalten. Dies bestätigte Meuthen nun, nachdem es bereits im Januar erste Berichte über mögliche Spenden gegeben hatte. Insgesamt soll es sich um knapp 90.000 Euro für Wahlwerbung handeln. Diese kamen laut von der Schweizer Werbeagentur Goal AG. Konkret sollen für die Summe Inserate, Flyer und Plakate in Auftrag gegeben worden sein. Direkte Geldzahlungen habe er nicht erhalten, so Meuthen gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“.

Meuthen will selbst keinen Auftrag für diese Leistungen erteilt oder einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet haben. Es habe lediglich die Erlaubnis gegeben, Bilder und Daten von Meuthen für die Wahlwerbekampagne benutzen zu dürfen. Laut den Angaben des AfD-Parteichefs soll das Geld aus Spenden von deutschen Staatsangehörigen stammen. Auch Meuthens Parteifreund Guido Reil, Bundesvorstandsmitglied aus Nordrhein-Westfalen, hatte 2017 ähnliche Wahlhilfen erhalten. Die Bundestagsverwaltung hat laut Meuthen bereits Strafzahlungen für diese Wahlkampffinanzierung angekündigt. In beiden Fällen soll es sich dabei um die dreifache Summe der Spenden handeln. Dagegen, so Meuthen, wolle man aber vor Gericht vorgehen.

Bereits letztes Jahr war bekannt geworden, dass AfD-Fraktionschefin Alice Weidel ihren Wahlkampf durch illegale Spenden aus der Schweiz finanziert hatte. Das Geld war erst nach dem Bundestagswahlkampf und Monate nach Eingang zurückgezahlt worden.