Schlafen Statt Strafen Protestcamp gegen Verdrängung und Diskriminierung von obdachlosen Menschen: "Hilfen statt Repression"

"Hilfen statt Repression"

Graffity in Genua_RDL.jpg

Graffiti auf einer Wand in Rot, eine Schnecke ist dargestellt, mit dem Schriftzug "La Case e un diritto"
Das Haus ist ein Recht
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Quelle: 
RDL
Schlafen Statt Strafen, so nennt sich eine Initiative, die sich für die Belange von obdachlosen Menschen in Dortmund einsetzt. Sie fordern einen Stopp der Kriminalisierung und Vertreibung von Obdachlosen und menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten und Hilfsangebote für alle Menschen. Schlafen Statt Strafen hatte sich im Herbst 2022 gegründet als Antwort auf die Initiative der Händler*innnenvereinigung "Cityring", die mit einem privaten Sicherheitsdienst obdachlose und schlafende Menschen aus Haus- und Geschäftseingängen verdrängen wollte. Laut Aussage des Vorsitzenden des Cityrings, Tobias Heitmann, wurde der private Sicherheitsdienst nach ca. 6 Wochen wieder aufgelöst. Die Zahl der Personen ohne festen Wohnsitz soll laut der Initiative Schlafen statt Strafen bei ungefähr 900 Personen liegen. Mit dem Ziel das Thema Obdachlosigkeit mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen hat die Initiative Schlafen Statt Strafen zu einem Protestcamp in der Dortmunder Innenstadt aufgerufen. Das Camp besteht seit Samstag und befindet sich in direkter Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs, also mitten in der Innenstadt und den Shopping und Konsummeilen Dortmunds. Das Camp soll noch bis zum 5. Februar bestehen und bietet ein reichhaltiges politisches Programm, von Küfa (Küche für Alle) über Rechtsberatungen zum Arbeitslosengeld 2 bis hin zu Konzerten und Kundgebungen.

Wir sprachen mit Jenny von Schlafen statt Strafen über ihre Forderungen, Kritik an der Protestform und über direkte Hilfe für obdachlose Menschen auf dem Camp.