Hanau-Attentat: Innenminister Peter Beuth räumt technische Probleme bei Polizei-Notruf ein

Hanau-Attentat: Innenminister Peter Beuth räumt technische Probleme bei Polizei-Notruf ein

Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) hat im Zusammenhang mit Notrufen in der Tatnacht Kapazitätsprobleme in der Polizeistation Hanau eingeräumt. Es sei richtig, dass die Polizeistation in Hanau nur eine begrenzte Anzahl von Anrufen in dieser Nacht entgegennehmen konnte, so der Innenminister am gestrigen Dienstag.

Peter Beuth schilderte Kapazitäts- und Strukturprobleme in den südhessischen Polizeipräsidien im Umgang mit Notrufen. Täglich liefen in Hanau 80 Notrufe ein, in der Tatnacht gingen 25 mit Bezug zum Anschlaggeschehen in Hanau ein.

In der vergangenen Woche wurde mehrfach dafüber berichtet, eines der späteren Opfer habe dreimal versucht den Notruf zu erreichen – vergeblich. Vili-Viorel Paun hatte den Attentäter verfolgt, war dann aber von ihm erschossen worden. In der Presse mehrten sich die Vorwürfe gegen die Polizei, Paun könnte noch leben, wäre der Notruf durchgegangen.

Häufig gab es auch Mutmaßungen darüber, warum der Notausgang in der Arena-Bar in jener Nacht versperrt war. Gerüchte, wonach die Polizei die Sperrung des Notausgangs zuvor angeordnet hatte, wies Innenminister Peter Beuth zurück. Vielmehr sei es so, dass die Polizei bei einer Gaststättenkontrolle im November 2017 verschlossene Notausgänge vorgefunden und das Gewerbeamt der Stadt Hanau in einem Schreiben darauf hingewiesen habe. Dies sei aktenkundig. Seitens der Polizei hätte es keine wie auch immer geartete polizeiliche Weisung gegeben diesen Fluchtweg zu versperren, erklärt Beuth.

In der kommenden Woche soll sich auch der Innenausschuss des Landtags mit der Frage befassen, ob die Polizei in Hanau Fehler gemacht habe.