Landtagwahlergebnis 2021 - Anmerkung: Grüne: Stimmen verlieren, aber Prozentanteile gewinnen!

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Grüne: Stimmen verlieren, aber Prozentanteile gewinnen!

Die Grünen haben in ihrem „Stamm“-Ländle nicht weniger als 37. 204 Wähler:innen verloren. Trotzdem bescheren die 1.585.903 Wähler:innen ihnen bei den Prozentanteilen 2,9% mehr. Warum? Die Wahlbeteiligung ging deutlich zurück auf 4.858.571 gültig Abstimmende!

In absoluten Zahlen haben die Faschos, die in der AfD den Ton angeben,immerhin 336.366 Stimmen verloren. Sie sind auf jetzt mit der braunen Menschenverachtung sympathisierenden 473.308 Wählern abgesackt. Ihre Stimmenverluste liegen weit vor denen der CDU (-278.717) und SPD (-144.265). Die aus dem verschwörungsideologischen bzw. SarsCov-2 Verharmlosenden Spektrum kommenden bzw. angetretenen Listen Basis und W2020 kommen zusammen auf 89.571 für sie Stimmende. Das Spektrum , das mit intensiven medialen Flankenschutz und erst recht durch / von den Sicherheitsorganen gepusht wurde, ist wie schon bei der Stuttgarter OB Wahl umgekehrt proportional zu seinem antidemokratischen und völkischen Krakeel also (zusammen mit AfD) von den Wähler:innen abgestraft, statt belohnt worden

Die Linken verfehlten trotz zusätzlich 17.055  Wähler:innen mit  den 173.295 Stimmen um glatt 70.000 Ab-Stimmende den erstmaligen Einzug in den Landtag. Sie konnten also nicht einmal von den abnehmenden Wähler:innen von Grünen oder SPD hinreichend profitieren. Noch hatte ihr Politik-Image genügend Charme und Qualität den Stimmenzuwachs von frecheren Wählenden der Partei ( plus 42.392) oder der ganz auf die Dringlichkeit weg vom Verbrennungsmotor der neuen Klimaliste (42.868), den Verlusten der Piraten (-18.897) oder dem europäpschen Image, der Top-Down Liste Volt (22.270) zu ihrer Wahl anzustacheln.

Die Zuwächse von FDP (+62.780) und FreienWählern (+141.546) bleiben meilenweit hinter den jeweiligen Verlusten derjenigen, auf die sie sich mit ihrer teils mehr als erratischen Kommunikation ("Verbrennungsmotor") auf sich zu lenken versuchten . Bei den Freien Wählern kommt hinzu, das sie erstmals in der Fläche antraten. Das Freiburger Ergebnis für den erratisch um rechte Stimmen buhlenden Prof.Dr. Gröger spricht für die Erfolglosigkeit dieses Kurses Bände.

Dieser Umstand ändert jedoch nichts daran, daß die Repräsentativität in dieser parlamentarischen  Demokratie  bei Wegfall von über 11 Prozent der Stimmen bei der Sitzvergabe ein kaum noch akzeptables Ausmaß mit der 5 % Hürde annimmt.
 

Meint Michael Menzel 15.3.2021

Vorläufiges Stimmenergebnis: https://www.statistik-bw.de/Wahlen/Landtag/02035000.tab?R=LA

vertiefend:PDF icon WNB-LTW21-BW-RLP.pdfH. Kahrs 15.3.21/RL-Stiftung