Gericht will heute über Untersuchungshaft für Carola Rackete entscheiden

Gericht will heute über Untersuchungshaft für Carola Rackete entscheiden

Das Gericht in Italien hat die Entscheidung gestern vertagt. So verbrachte die Kapitänin der Sea-Watch 3, Carola Rackete, eine weitere Nacht unter Hausarrest. Die italienische Staatsanwaltschaft wirft Rackete Widerstand gegen ein Militärschiff und gegen Vollstreckungsbeamte vor. 

Trotz Verbots hat sie die Sea-Watch 3 mit 40 Geretteten in einen Hafen nach Lampedusa gebracht und dabei ein Polizeibot gerammt.

Ob eine Anklage zu erwarten ist, ist unklar. Für den Berater des italienischen Flüchtlingsrates, Christopher Hein, ist das See- und Völkerrecht eindeutig. Es verpflichte zur Rettung von Menschen in Not auf dem Meer. Der frühere Kapitän eines Rettungsschiffes und jetzige Flüchtlingsbeauftragte von Schleswig-Holstein, Stefan-Schmidt, rechnet hingegen nicht mit einer schnellen Freilassung. Er erwartet einen politischen Prozess. 

Am Samstag, den 6. Juli, organisiert das Bündnis Seebrücke bundesweite Demonstrationen für die Freilassung von Carola Rackete und gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung. Bisher ist laut Homepage der Organisation in Freiburg noch keine Demonstration geplant. Dafür in Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg oder Stuttgart.