Proteste gehen weiter: Generalstreik und Repression in Simbabwe

Generalstreik und Repression in Simbabwe

Bei Protesten in Simbabwe gehen Polizei und Militär gewaltvoll gegen Protestierende vor. Nach drastischen Preiserhöhungen für Benzin und Diesel hatte ZCTU, der wichtigste Gewerkschaftsbund des Landes, zu einem dreitägigen Generalstreik aufgerufen. ZCTU forderte von der Regierung eine Lösung der ökonomischen Krise Simbabwes und drohte mit einer nationalen Stilllegung durch Proteste gegen das Leiden der Bevölkerung. Der Preis an Tankstellen war am Samstag nach Ankündigung des Präsidenten Emmerson Mnangagwa mehr als verdoppelt worden. Damit verdoppelten sich auch die Preise des Nahverkehrs.


Am Montag wurde nach offiziellen Angaben der erste Mensch im Zuge der Auseinandersetzungen getötet. Eine Ärztevereinigung berichtet von bereits fünf Toten. Demonstrierende errichteten auf den Straßen brennende Barrikaden und ein Justizgebäude wurde besetzt.  auch Selbstbedienungsaktionen in Supermärkten. Die Polizei schoss mit scharfer Munition. Augenzeug*innen berichten von nicht identifizierbaren Männern, welche auf den Straßen der Hauptstadt Harare wahllos Menschen verprügeln, während das Militär die Straßen patrouilliert. Unter den bisher verhafteten Demonstrant*innen befinden sich auch Kinder. Zudem gibt es Berichte von mehreren Entführungen.

Die Regierung verhängte am Mittwoch zudem eine Internetsperre. Besorgte Anwälte sehen dies als eine Zensur, um die massive Repression gegen die Demonstrationen zu verschleiern. Wie Al Jazeera berichtet, lassen sich die entschlossenen Menschen von den Polizeieinsätzen nicht abschrecken. Für die Proteste wird weiterhin unter dem Haschtag #zimshutdown auf Twitter mobilisiert.