Wie der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach per Twitter mitteilte, erhielt er ein offenbar als Drohung gemeintes Päckchen. In dem Päckchen befand sich ein geschlossenes Röhrchen mit der Aufschrift „2019-nCov“ und der angekreuzten Option „POSITIV“. Daneben lag ein Zettel mit der Aufschrift: „trink das – dann wirst du immun“. Offensichtlich eine doppelte Anspielung, einmal auf einen Corona-Test und zweitens auf Gift. Karl Lauterbach ist studierter Epidemiologe und deshalb häufiger Ansprechpartner in der Corona-Krise. Auf seinen Tweet hin meldete sich der Leiter der Berliner Charité Christian Drosten und teilte mit, dass er das gleiche Paket erhalten habe.

Weil sowohl Lauterbach als auch Drosten zu Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Covid-19 Pandemie geraten haben, werden sie in der Öffentlichkeit angefeindet. Die Bild Zeitung hat eine regelrechte Kampagne gegen Drosten gestartet. In großer Aufmachung hat Bild von einer angeblich fehlerhaften Studie von Drosten über Virushäufigkeit bei Kindern berichtet. Die Studie war vor ihrer Einreichung zur Veröffentlichung ins Internet gestellt werden, damit Wissenschaftler*innen Kritik daran äußern können, ehe sie zur Begutachtung und Veröffentlichung eingereicht wird. Verschiedene Statistiker meldeten Kritik an, die dann von Bild als Beleg für die Fehlerhaftigkeit der Studie zitiert wurde. Alle vier zitierten Statistiker haben sich mittlerweile von dem Artikel distanziert. Bild hatte lediglich kurze Bemerkungen aus der Kritik zitiert ohne die Zitierten zu kontaktieren. Die Auswahl der Sätze ohne Kontext und die Übersetzung aus dem Englischen war teilweise tendenziös.