Plakate von Hamas-Geiseln in Freiburg beschmiert: "Der Vorfall reiht sich ein in einen Bundestrend explodierender antisemitischer Taten"

"Der Vorfall reiht sich ein in einen Bundestrend explodierender antisemitischer Taten"

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Im Dunkeln ist die Bauwand vor dem KG2 der Uni Freiburg in der Bertoldstraße die rot umrandeten Plakate mit "Vermisst" zu erkennen, die mit schwarzer Lackfarbe besprüht wurden.
Antisemitismus in Freiburg: Besprühte Bilder der Geiseln der Hamas, 12.11.23
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Quelle: 
JR Photography / RDL

Update 21.11.23

Wie es aus dem Umfeld der Israelitischen Gemeinde bereits am 16.11. hieß, wurde ein Teil der Plakate nach dem Farbangriff von der Spurensicherung der Polizei abgehängt, der Rest durch die Gemeinde selbst. Die Zulassung dafür die Entführten-Plakate an der Bauwand anzubringen, sei durch die Verwaltung der Universität nur für eine begrenzte Zeit gegeben worden. Dass die Zeit nicht gereicht hat, dass sie eine Woche überstehen, ohne beschädigt zu werden, verdeutlicht die antisemitische Bedrohungslage.

(jr)

Als die Bilder der am 7.10.23 von der Hamas verschleppten Menschen aus Israel von der Israelitischen Gemeinde Freiburg an der Bauwand am Kollegiengebäude 2 der Uni Freiburg angebracht wurden, konnte das nicht ohne Anfeindungen ablaufen. Im RDL-Interview erklärte Irina Katz, wie sich der Antisemitismus dabei äußerte. Nun, einen Tag nach der letzten pro-palästinensischen Demonstration wurden die Bilder beschädigt. Rund die Hälfte wurde mit schwarzer Lackfarbe besprüht und damit zerstört. Nikita Karavaev, Beauftragter für Sicherheit, Recht und Kommunikation der Israelitischen Gemeinde Freiburg, sieht auf Anfrage von Radio Dreyeckland einen Zusammanhang zwischen den Demonstrationen und jüngsten antisemitischen Angriffen. Die jüdische Gemeinde habe sich dazu entschieden Strafanzeige zu erstatten. Wie auch im Fall eines erhaltenen Drohbriefes. Die Israelitische Gemeinde sagte ihren Gottesdienst am vergangenen Samstag außerdem ab - wegen Sicherheitsbedenken.