Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk wird ein Boot mit 91 Menschen im Mittelmeer vermisst. Das Boot soll bereits am 8. Februar von der libyschen Küste abgelegt haben. Seitdem habe es keinen Kontakt mehr zu den Passagieren gegeben.

Die Nichtregierungsorganisation Alarm Phone erklärte, sie habe in der darauffolgenden Nacht einen Notruf erhalten. Die Menschen an Bord hätten ihre Koordinaten mitgeteilt und seien demnach noch in libyschen Gewässern unterwegs gewesen. Allerdings habe die libysche Küstenwache erst fünf Stunden später auf den weitergeleiteten Notruf reagiert. Nach eigener Auskunft habe die Küstenwache daraufhin zwei Schiffe zur Suche nach den Vermissten ausgesandt, dafür aber keinerlei Beweise vorgelegt. Die Organisation hat nach eigenen Angaben rund zwei Stunden später den Kontakt zum Boot verloren.

Die EU-Mitgliedsstaaten haben alle Rettungsmissionen im Mittelmeer eingestellt. Auch private Seenotrettungsschiffe werden in vielen Fällen daran gehindert auszulaufen. Allein im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration sieben Boote mit 417 Menschen im Mittelmeer spurlos verschwunden.