BILD-Berichterstattung zu Alassa M. aus Ellwangen: Beschwerde beim Presserat eingereicht

BILD-Berichterstattung zu Alassa M. aus Ellwangen: Beschwerde beim Presserat eingereicht

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Demonstration in Ellwangen am 9. Mai 2018
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Foto: RDL

"Hallo Alassa, ich bin Steffi. ich würde sehr gerne mit dir sprechen und mehr über deine tapfere Flucht erfahren. ich stehe gerade hier in Karlsruhe neben deiner Unterkunft an der Tankstelle Total. bist du da und würdest kurz rauskommen?" So beginnt der Messenger-Kontakt von "Steffi" mit Alassa Mfouapon, dem ehemaligen Sprecher der Geflüchteten in der LEA Ellwangen, der nach dem dortigen Polizeigroßeinsatz (RDL berichtete) abgeschoben wurde, zurückkam und als Krawallmacher verunglimpft wurde. "Steffi" entpuppte sich erst im direkten Gespräch mit Alassa Mfouapon als Reporterin der "BILD"-Zeitung, und aus dem Wissensdurst nach der "tapferen Flucht" wurde ein aus Zitat-Fetzen zusammengestückelter Artikel mit dem Titel "Skandal-Asylbewerber Alassa M. spricht in BILD - So einfach kam ich zurück nach Deutschland". Der Artikel setzte eine Reihe hetzerischer Artikel der BILD zur Person Alassa Mfouapon fort. Die Anwaltskanzlei Meister & Partner, die Mfouapon vertritt, hat nun Beschwerde beim Deutschen Presserat eingereicht. Ihrer Ansicht nach verstößt das Vorgehen der BILD gegen zwei Richtlinien des Pressekodex. Schon Ende Januar hatte die Kanzlei in der gleichen Angelegenheit vor Gericht einen Erfolg gegen die BILD-Zeitung erzielt: Das Landgericht Hamburg hatte zwei Falschbehauptungen in einem anderen Artikel anerkannt und zumindest eine davon darf BILD nicht mehr verbreiten. Wir haben mit Frank Stierlin von der Kanzlei Meister & Partner gesprochen.