Assange Auslieferung jetzt erlaubt

Assange Auslieferung jetzt erlaubt

Am Freitag, den 10. Dezember wurde in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Zum ersten Mal seit 80 Jahren kommt einem Journalisten und einer Journalistin diese Ehrung zuteil. Dieses Signal wird nun überschattet durch die Entscheidung des britischen höchsten Gerichts, die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA zu erlauben.

Noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen und es gibt Möglichkeiten in Berufung zu gehen. Assanges großes Netzwerk an Unterstützerinnen und Unterstützern wird weiter für seine Freilassung kämpfen, so Reporter ohne Grenzen in ihrer Pressemitteilung. Die Vereinigten Staaten luden zu einem Gipfel für Demokratie ein, auf dem sie und viele weitere Staaten ihre Verpflichtungen zum Schutz der Medienfreiheit bekräftigt haben. Und nun droht ein Präzedenzfall für den Journalismus, mit möglicherweise direkten Folgen für jede Redaktion, in deren Berichterstattung Informationen aus den Wikileaks-Dokumenten eingeflossen sind.

Sollte Assange tatsächlich an die USA ausgeliefert werden, drohen ihm bis zu 175 Jahre Gefängnis. Entgegen der Versicherungen der USA wäre zu befürchten, dass er seine Strafe in Isolations- oder Einzelhaft verbringen muss. Julian Assanges psychischer Zustand ist nach den zehn Jahren voller kräftezehrender Anklagen und Rückschläge schlecht, das Risiko eines Suizids würde sich dramatisch verschärfen.