Zu Unrecht inhaftierter Syrer stirbt nach Brand in seiner Zelle in Kleve

Zu Unrecht inhaftierter Syrer stirbt nach Brand in seiner Zelle in Kleve

Wie erst durch eine Nachfrage der DPA bekannt wurde, ist ein syrischer Häftling zwei Wochen nach einem Brand in seiner Zelle seinen Verletzungen erlegen. Die Ursache des Feuers ist bisher nicht geklärt. Wie sich mittlerweile herausstellte hätte der 26-jährige Syrer freigelassen werden müssen, da er nur aufgrund einer Verwechslung inhaftiert wurde. Der eigentlich gesuchte war ein Mann aus Mali, der eine Geldstrafe nicht bezahlt hatte und deshalb eine Haftstrafe von drei Monaten absitzen sollte. Von dem Mann aus Mali war bekannt, dass er einen falschen Namen angegeben hatte. Deshalb lief die Fahndung unter zwei Namen. Dieser Falschname war zufällig der richtige Name des Syrers. Kurz nach seiner Festnahme Anfang Juli fragte die Hamburger Ermittlungsbehörde in Kleve nach, ob denn nun geklärt sei, dass es sich um den richtigen handele. Kleve antwortete mit Nein. Trotzdem wurde der Syrer einfach nicht entlassen. Darauf fragte Hamburg nach der Rechtsgrundlage für die Inhaftierung. Was aus dieser Anfrage wurde, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen mehrere Polizeibeamte Ermittlungen wegen Freiheitsberaubung im Amt eingeleitet. Sie sieht auch Anzeichen dafür, dass es bereits bei der Festnahme individuelle Versäumnisse gab. Deutsche Medien nennen nicht den Namen des Verstorbenen, auch nicht in abgekürzter Form.