Symposium zur erweiterten DNA-Analyse in Freiburg: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie nicht Ihre PolitikerInnen

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie nicht Ihre PolitikerInnen

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Ashley Van Haeften
Was das Haar von King George III. wohl über ihn sagt?
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Die erweiterte DNA-Analyse war in den letzten Monaten immer mal wieder Gegenstand der öffentlichen Debatte. Vor allem nach den Morden an zwei Frauen in der Freiburger Umgebung wurde heftig über ihren Einsatz in der Fahndung diskutiert. Sollte man aus Spuren am Tatort auch die Augen- und Hautfarbe auslesen dürfen, oder die sogenannte "biogeografische Herkunft"? PolitikerInnen aus Bayern und Baden-Württemberg würden das gern und SPD und CDU haben angekündigt, dies auch im Wahlprogramm zu fordern.

Dabei werden die Risiken und Probleme dieser Analysen kaum thematisiert und sind teilweise wenig bekannt. (RDL berichtete bereits am Beispiel der Ermordung von Maria L. darüber - siehe unten.) Nicht nur sind die Ergebnisse solcher Analysen oft nicht besonders belastbar, sie bergen auch das Risiko der Diskriminierung und Verdächtigung von Minderheiten, von Datenschutzbedenken ganz zu schweigen.

Ein Symposium hat diese Fragen jetzt noch einmal gezielter gestellt: Vom 9. bis 10. Juni haben am Freiburger Institute for Advanced Studies ExpertInnen aus den Sozial-, Kriminal- und Rechtswissenschaften über die forensische Nutzung von DNA-Analysen debattiert. Unser Kollege Michel war dabei und berichtet von den Diskussionen.