Hannah Trautmann und Nils C. Kumkar haben sich den Umgang mit Alternativen Fakten auf Facebook-Seiten der AfD angeschaut und dabei festgestellt, dass die Diskussionen immer nach dem gleichen Grundmuster ablaufen: Der sachliche Gehalt ist nebensächlich. Durch Zustimmung zeigt man seine Identität als Gruppenmitglied und dass man kein "Schlafschaf" ist, also kein Teil der Mehrheitsgesellschaft. Zweifel am Wahrheitsgehalt der Behauptung führen zum Hinterfragen des Zweiflers oder der Zweiflerin und kommen kaum vor. Um die behauptete Aussage bildet sich eine "Ermittlungsgemeinschaft", die rasch die Anzeichen einer Verschwörung ausmacht. Die Autor*innen ziehen aus ihren Beobachtungen den Schluss, dass die Teilnehmer*innen an solchen Chats gegen jedes Fact-Checking resistent sind. Der Glaube an alternative Fakten käme nicht aus Unwissenheit oder Unsicherheit. Radio Dreyeckland sprach mit Nils Kumkar von der Uni Bremen.
Die Studie "Alternative Fakten im Gespräch - AfD-Diskussionen auf Facebook ist als Arbeitspapier 49 der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stifung erschienen. Herausgegeben von Jupp Legrand.