Angriff oder Umstrukturierung? Chance auf Neuanfang, Sabotage oder was…?: Wir sind dann mal da

Wir sind dann mal da

KTS-Freiburg Neuöffnung 2022

Blick in den Vorhof der KTS bei Nacht. Rechts das besprühte Specksteingebäude, links erhellt eine Feuertonne die Szene. Der Vorhof ist voll mit Menschen, die meisten stehen mit dem Rücken zur Kamera.
Die "Neuöffnung" der KTS 2022 wird mit einem Spontankonzert im Vorhof gefeiert.
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
JR Photography / RDL

 

kts-freiburg.org „1994 besetzten entschlossene AZ-BefürworterInnen ein leerstehendes Haus der ehemaligen französischen Vauban-Kaserne, die inzwischen in das Eigentum der Stadt Freiburg übergegangen war.“ Haus 11 wurde damals bereits nach wenigen Monaten von der Polizei gewaltsam geräumt.

katsfreiburg.blackblogs.org „KTS – das steht für Kulturtreff in Selbstverwaltung – ist ein autonomes Zentrum in Freiburg. Sie entstand aus einer Besetzung der Vauban-Kasernen. Seit 1998 ist die KTS in einem Gebäude der Bahn zuhause.“

Das ist die Darstellung der Geschichte des Freiburger AZs von zwei verschiedenen Webseiten. Die Einmütigkeit endet dann aber auch schon bei der Darstellung der Historie des Freiburger Autonomen Zentrums. Denn „KTS“ und „kats“ gehen seit vergangenen Samstag offiziell getrennte Wege. Über die aktuellen Geschehnisse gibt es verschiedene Darstellungen. Und in den vergangenen Tagen ist dort einiges passiert:

„Wir sind eine Gruppe von Menschen aus der KTS und der linken Szene in Freiburg, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Prozess einer Wiederbelebung und Öffnung anzustoßen – damit das Haus wieder den Ansprüchen hierarchiearmer Selbstverwaltung gerecht werden kann“, heißt es auf katsfreiburg.blackblogs.org

Die kts-freiburg.org hingegen stellt die Ereignisse am 9. Juli 2022 als „einen gewalttätigen Angriff auf das Autonome Zentrum KTS Freiburg“ dar. Weiter: „Damit eskalierten mehrere alte Konflikte, deren Aufarbeitung im Rahmen [… des] wöchentlichen Entscheidungsgremium[s] der KTS, verweigert wurde.“

Beide Seiten werfen sich gegenseitig gewaltsame Übergriffe, Drohungen, Diffarmierung, Einschüchterung und Sexismus vor.

Die Angaben auf den Websites lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Menschen, die den „Neugestaltungsprozess“ bekunden, rufen jedenfalls dazu auf, vorbeizukommen und sich vor Ort selbst ein Bild von der Situation zu machen. Es gibt verschiedene Veranstaltungen, die beworben werden.

„Nach wie vor ist unsere Strategie, in den Dialog mit Menschen zu treten. Wir sind weiterhin offen für Gespräche und den Beginn eines Aufarbeitungsprozesses“, heißt es auf katsfreiburg.blackblogs.org.

Mehr zum Thema erfahrt ihr in den kommenden Tagen hier bei RDL.

(die meike), (jr)