Russland: Wetterdienst gibt extrem erhöhte Radioaktivität rund um Majak doch zu

Wetterdienst gibt extrem erhöhte Radioaktivität rund um Majak doch zu

Der russische Wetterdienst hat am gestrigen Montag zugegeben, dass er Ende September eine extrem hohe Konzentration des radioaktiven Ruthenium-106 in verschiedenen Regionen Russlands gemessen hat. In einem Dorf südlich der Ural-Berge sei die Konzentration sogar fast 1.000 Mal höher als im Vormonat gewesen. Ab dem 29. September habe sich das Ruthenium-106 auf alle europäische Staaten verbreitet, von Italien bis nach Nordeuropa.

Diese Mitteilung des russischen Wetterdiensts deckt sich mit früheren Berichten von europäischen Behörden, die die radioaktive Strahlung beobachten. Noch Mitte Oktober hatte derselbe russische Wetterdienst jedoch auf europäischen Anfragen bestritten, überhaupt Ruthenium südlich der Ural-Berge festgestellt zu haben.

Der russische Wetterdienst gab keine nähere Auskunft über den Grund für die erhöhten radioaktiven Messwerte. Die geografische Herkunft des freigesetzten Rutheniums legt jedoch nahe, dass sich in der russischen Atomanlage Majak an der Grenze zu Kasachstan ein Unfall ereignet hat. Majak ist die russische Anlage, in der verbrauchtes Nuklearmaterial wiederaufbereitet wird.

Die französische Behörde für die Beobachtung von Radioaktivität IRSN bekräftigt, dass die in Frankreich gemessene Ruthenium-Konzentration trotzdem keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstelle.

(mc)