Weniger Geflüchtete holen ihre Familien nach Deutschland

Weniger Geflüchtete holen ihre Familien nach Deutschland

Die Zahl der Angehörigen, die zu Flüchtlingen nach Deutschland nachkommen durften, ist in diesem Jahr deutlich gesunken. Dies teilte das Auswärtige Amt mit. In den ersten drei Monaten erhielten nur knapp über 7400 Menschen aus den sieben wichtigsten Herkunftsländern ein Visum. Die größte Gruppe von 5000 Personen kommt aus Syrien. Die weiteren Herkunftsländer sind Irak, Iran, Afghanistan, Eritrea, Somalia und Jemen. Im gleichen Zeitraum vor zwei Jahren erhielten noch über 17.300 Menschen ein Visum. Damals gingen nur die sechs wichtigsten Herkunftsländer in die Statistik ein. Miteingerechnet werden jedoch nicht nur Familienangehörige von Geflüchteten. Denn Familiennachzug können anerkannte Asylsuchende wie Deutsche und andere Menschen, die in Deutschland wohnen, beantragen.

„Der Familiennachzug zu anerkannten Flüchtlingen ist deutlich geringer, als uns die Bundesregierung immer weismachen wollte“, sagte Ulla Jelpke von der Bundestagsfraktion Die Linke. „Umso schlimmer, dass auf der Grundlage dieser falschen Prognosen erhebliche Gesetzesverschärfungen vorgenommen und tief in das Menschenrecht auf Familiennachzug eingegriffen wurde.“ Das Recht auf Familienleben müsse endlich wieder uneingeschränkt für alle schutzbedürftigen Flüchtlinge gelten.